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Deutsche Wohnen setzt auf Neubauten

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen will in diesem Jahr angesichts hoher Preise für Bestandsimmobilien vor allem über Neubauten wachsen. „Bei anorganischem Wachstum bin ich sehr zurückhaltend“, sagte Finanzchef Philip Grosse am Donnerstag in einer...

Deutsche Wohnen setzt auf Neubauten

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen will in diesem Jahr angesichts hoher Preise für Bestandsimmobilien vor allem über Neubauten wachsen. „Bei anorganischem Wachstum bin ich sehr zurückhaltend“, sagte Finanzchef Philip Grosse am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. In den Wohnimmobiliensektor sei auch während der Corona-Pandemie sehr viel Geld geflossen. „Wir haben erneut eine Preissteigerung gesehen“, betonte er: Das Preisniveau mache es zunehmend schwieriger, „ein Preisgefüge zu finden, in dem wir über den Zukauf von Bestandsimmobilien wachsen können.“ Neubauten seien interessanter. Der Akquisitionsfokus werde in diesem Jahr stärker im Bereich der Projektentwicklung liegen. In diesem Segment will das im Dax notierte Unternehmen attraktive Grundstücksflächen für Neubauten übernehmen.

Im vergangenen Jahr bekam Deutsche Wohnen den Berliner Mietendeckel zu spüren. Die Vertragsmieten verharrten mit 837 Mill. Euro auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres.

Der operative Gewinn (Funds from Operations 1, kurz FFO1) sank um 1,6% auf gut 544 Mill. Euro. Die Dividende soll dennoch auf 1,03 Euro je Aktie erhöht werden. Ein Jahr zuvor hatte Deutsche Wohnen 90 Cents je Aktie ausgeschüttet.

Wie die Immobiliengesellschaft F+B in einer Auswertung der örtlichen Mietspiegel berichtet, hat sich im vergangenen Jahr bundesweit der Anstieg der Bestandsmieten leicht abgeschwächt. Die so genannten ortsüblichen Vergleichsmieten seien 2020 im Durchschnitt um 1,7% gestiegen. Diese Steigerungsrate liegt leicht unter dem Mietzuwachs zwölf Monate zuvor.

Die teuerste Großstadt für Mieter ist der Analyse zufolge Stuttgart. Dort müssten mit bestehenden Mietverträgen durchschnittlich 10,38 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete gezahlt werden. In München zahlten Mieter durchschnittlich 9,72 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete, in Frankfurt 8,69 Euro.