Die Logik des Varian-Zukaufs
„Verzichten Sie auf große Akquisitionen“: Dieser Satz ist vielerorten der Gruß des Investors, wenn er den Vorstandsvorsitzenden trifft. Oliver Bäte beispielsweise kann ein Lied davon singen. Auf der Allianz-Hauptversammlung Anfang Mai bekam er diese Aufforderung diesmal vom Sprecher der Fondsgesellschaft Union Investment zu hören. Doch es geht auch anders, und zwar selbst bei Aktiengesellschaften mit konservativ anmutendem Geschäftsmodell.
Bätes CEO-Kollege Bernd Montag beispielsweise kann sich derzeit vor Lob über einen Mega-Deal kaum retten. Und dies, obwohl Siemens Healthineers mit umgerechnet 13,9 Mrd. Euro so viel Geld für einen Zukauf ausgegeben hat, wie es die Siemens AG in ihrer 174-jährigen Geschichte noch nie tat. Bei Bekanntgabe der Transaktion im vergangenen August sprengten die Multiples zudem die gewohnten Siemens-Dimensionen. Es wurde das Fünffache des erwarteten Umsatzes 2021 und das 24-Fache des operativen Gewinns (Ebitda) geboten. Die Logik des Zukaufs analysiert die Börsen-Zeitung in ihrer morgigen Ausgabe.