Telekommunikation

Dommermuth sichert sich Mehrheit an United Internet

Der Gründer des Internet- und Mobilfunkanbieters United Internet, Ralph Dommermuth, lässt seinen Ankündigungen Taten folgen. Er stockt seine Beteiligung auf und hält nun 50,1%.

Dommermuth sichert sich Mehrheit an United Internet

Der deutsche Telekom-Milliardär Ralph Dommermuth übernimmt den von ihm gegründeten und geführten Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet. Eine von Dommermuth kontrollierte Beteiligungsgesellschaft habe Kaufverträge über den Erwerb von 15,2 Millionen Aktien abgeschlossen, teilte das Unternehmen aus Montabaur mit.  Das entspreche einem Anteil von rund 7,8%, was dazu führt, dass Dommermuth nun 50,1% der im MDax gelisteten Firma kontrolliere. Damit verschafft sich der Unternehmer zumindest eine sichere Mehrheit bei der Hauptversammlung. Am Mittwoch hatte die Aktie bei 34,97 Euro den Handel beendet. Auf dieser Basis hätte der Firmenchef rund 530 Mill. Euro für die Aufstockung hätte aufbringen müssen.

 

Anfang November hatte Dommermuth noch Überlegungen eines freiwilligen Erwerbsangebots für 17 Millionen Aktien öffentlich gemacht. Davon nimmt er nun Abstand, erwägt aber weitere opportunistische Aktien-Zukäufe im nächsten Jahr.

 

Unklar ist bisher, wer Dommermuth jetzt die Aktienpakete verkauft hat. Größere Aktionäre sind der Hörgerätehersteller Zerena, die Vermögensverwalter Flossbach von Storch und Allianz Global Investors sowie die US-Investmentfirmen Wellington und Blackrock. United Internet teilte auf Anfrage mit, darüber keine Informationen zu haben.

 

Bereits im November hatte Dommermuth gesagt, er wolle nicht dem Beispiel von Xavier Niel folgen, der den von ihm gegründeten Mobilfunker Iliad komplett gekauft und von der Börse genommen hat. „Ein Rückzug von der Börse ist nicht geplant“, erklärte damals  Dommermuth.

 

United Internet steht mit seiner Tochter, dem Mobilfunker 1&1, vor der Herausforderung, in Deutschland das vierte Mobilfunknetz neben Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland hochziehen zu wollen. Die Webhosting-Tochter Ionos bereitet zudem gerade den Börsengang vor.

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