Im globalen Venture-Capital-Markt ist der erhoffte Aufschwung im ersten Quartal ausgeblieben. Start-up-Investoren haben in dem Zeitraum für ihre Fonds gerade mal 30,4 Mrd. Dollar an Wagniskapital eingesammelt, wie Zahlen des Datenanbieters Pitchbook zeigen. Das waren lediglich 16% des Volumens aus dem gesamten Vorjahr.

Den Geldgebern machen noch immer das schwierige Zinsumfeld und die nur sehr kleckerweise vonstatten gehenden Exits ihrer Beteiligungen zu schaffen. Dadurch falle es ihnen schwer, Kapital an die institutionellen Investoren zurückzuführen, wodurch diese sich nur noch seltener für die riskante Assetklasse erwärmen können, heißt es bei Pitchbook.

Die Zurückhaltung bekommen auch große Adressen wie die New Yorker Investmentfirma Tiger Global zu spüren, die für ihren neuesten Venture-Capital-Fonds laut einem Bericht der „Financial Times“ gerade mal ein Drittel von dem eingeworben hat, was sie sich ursprünglich auf den Zettel geschrieben hatte.

Die Branche übt sich also in Disziplin – und hat in den ersten drei Monaten weltweit rund 76 Mrd. Dollar an Wagniskapital in innovative Jungfirmen gesteckt. Das waren etwa 22% vom gesamten Vorjahreswert.

Besonders begehrt waren dabei nach wie vor Unternehmen, die vom Boom bei generativer künstlicher Intelligenz profitieren. So schraubte Amazon Ende März seine Investition in den OpenAI-Rivalen Anthropic auf 4 Mrd. Dollar hoch – so viel Geld hat der E-Commerce-Riese noch nie in ein Start-up gesteckt. Dessen Gründer Jeff Bezos beteiligte sich zudem Ende Februar an einer Finanzierungsrunde für die kalifornische Robotikfirma Figure AI, die bei dem Funding 675 Mill. Dollar einsammelte. Das erst im Jahr 2022 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung humanoider Roboter spezialisiert und arbeitet dabei mit OpenAI zusammen.