Fresenius erhöht nach kräftigem Gewinnplus Jahresziele
2021 rechnet Fresenius nun mit einem Anstieg des währungsbereinigten Konzerngewinns im niedrigen einstelligen Prozentbereich, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Bislang hatte der Konzern mit einem Gewinn mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Die Umsatzprognose bestätigte Fresenius und erwartet weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. „Unsere Geschäfte entwickeln sich gut und unsere Initiativen für profitables Wachstum und mehr Effizienz machen Fortschritte“, sagte Vorstandschef Stephan Sturm.
Noch zum Jahresauftakt hatten die Folgen der Corona-Pandemie den Konzern belastet. Noch stärker bekommt die Dialysetochter FMC die Pandemie zu spüren. Sie beeinträchtigt weiter die Geschäfte, denn gerade Dialysepatienten sind anfälliger für Covid-19. Allerdings haben sich die Übersterblichkeitsraten bei diesen Patienten dank der fortschreitenden Impfkampagnen inzwischen deutlich verringert, wie FMC-Chef Rice Powell sagte. Das Unternehmen musste dennoch im 2. Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen und rechnet für das Gesamtjahr weiter mit einem Minus von bis zu 25%.
FMC: „Umfassende Überprüfung“ des Geschäftsmodells
Wieder aufwärts ging es bei Fresenius im 2. Quartal. Der Umsatz stieg um 4% auf 9,25 Mrd. Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von 8% zu Buche. Der Konzerngewinn kletterte um 16% auf 474 Mill. Euro. Im operativen Geschäft hinterließen aber die Beeinträchtigungen bei FMC ihre Spuren. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) fiel um 8% auf 1,03 Mrd. Euro.
Gegensteuern will Sturm auch mit einem schon angekündigten Sparprogramm. Erste Kostensenkungen daraus erwartet er bereits in diesem Jahr, die sich positiv auf die Profitabilität auswirken sollten. Das Geschäftsmodell von FMC will Sturm einer „umfassenden Überprüfung“ unterziehen und dazu voraussichtlich im Herbst Details veröffentlichen. Spekulationen über eine Trennung von FMC hatte er zuletzt allerdings eine Absage erteilt und betont, die Dialysetochter gehöre zum Kerngeschäft von Fresenius.