Helmut Gottschalk soll Commerzbank-Aufsichtsratschef werden

Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat ein Personalproblem weniger: Der langjährige Aufsichtsrat der DZ Bank, Helmut Gottschalk, soll in das Gremium aufrücken und den vakanten Vorsitz übernehmen.

Helmut Gottschalk soll Commerzbank-Aufsichtsratschef werden

Der Aufsichtsrat der Commerzbank hat eine Lösung gefunden, um die Lücke zu schließen, die das plötzliche Ausscheiden ihres Vorsitzenden Hans-Jörg Vetter gerissen hat. Wie das Institut am Sonntagabend mitteilte, soll der langjährige Aufsichtsratchef der DZ Bank seine Nachfolge übernehmen. Dazu soll Helmut Gottschalk, der im Sommer seinen 70. Geburtstag feiert, von der Hauptversammlung als neues Aufsichtsratsmitglied gewählt und unmittelbar danach von dem Gremium zum neuen Vorsitzenden gewählt werden. Wie zu erfahren ist, soll sein Mandat im Jahr 2023 enden.

Gottschalk gehörte den Angaben zufolge insgesamt 15 Jahre dem Aufsichtsrat der DZ Bank an. In den Jahren von 2010 bis 2018 war er Vorsitzender des Gremiums. Wie sein Vorgänger Vetter, der sich als Sanierer der Landesbank Berlin und der LBBW einen Namen gemacht hatte, bevor er in den Ruhestand wechselte, kann er eine beachtliche Restrukturierungserfahrung vorweisen. So gelang den Kreditgenossen in Gottschalks Zeit als Aufsichtsratschef die zuvor mehrfach gescheiterte Übernahme der Düsseldorfer WGZ Bank, mit der eine in der gesamten Kreditbranche viel beachtete Reorganisation des Spitzeninstituts glückte.

Kurz nachdem Vetter vor knapp zwei Wochen aus gesundheitlichen Gründen überraschend aus dem Amt scheiden musste, hatte auch der gerade in das Gremium berufene Andreas Schmitz sein Amt niedergelegt. Seinem Rücktritt vorangegangen war eine Diskussion darüber, ob er angesichts der staatsanwaltschaftlichen Cum-ex-Ermittlungen gegen die früher von Schmitz geleitete deutsche HSBC Vetters Nachfolge antreten könnte. Auch für die dadurch entstandene Vakanz rechnet die Commerzbank nach eigenen Angaben mit einem zeitnahen Vorschlag durch den Aufsichtsrat. Einen neuen Termin für die wegen der Personalprobleme verschobene Hauptversammlung nannte die Commerzbank zunächst jedoch nicht.