Kleines Einmaleins der Lieferkettenfinanzierung
Die Idee von Supply Chain Finance ist es, die Finanzierung von Waren unternehmensübergreifend zu flexibilisieren und zu optimieren. Ihre Formen sind verschieden:
Dynamic Discounting geht auf das gute alte Disagio zurück: Ein Zulieferer räumt einem Abnehmer bei rascher Zahlung einen Preisabschlag ein, der umso höher ausfällt, je früher gezahlt wird. Eine Option ist dies für liquiditätsstarke Abnehmer.
Reverse Factoring: Ein Abnehmer lässt eine Bank Forderungen seines Zulieferers vorfinanzieren und kann auf diese Weise sein Zahlungsziel verlängern.
Banken eröffnen sich Ertragsperspektiven, wenn sie die Zahlungsströme zwischen Lieferanten und Abnehmern abstimmen, standardisieren sowie finanzieren. Doch je stärker der Plattform-Gedanke um sich greift, umso eher müssen Banken um ihre Kundenbeziehung zu Abnehmern oder Lieferanten bangen.
Hemmen können das Geschäft langwierige Prozesse bei der Anbindung neuer Abnehmer durch Banken infolge von Know-your-Customer-Pflichten.
Auch wirft es Bilanzierungsfragen auf, wenn etwa Warenkredite in kurzfristige Bankschulden verwandelt werden.
Da Lieferkettenfinanzierung auch Folgen für die ausgewiesenen Cash-flows hat, kann sie genutzt werden, um Probleme eines Unternehmens zu verschleiern.