Luxemburger Börse hält Daten-Standard für ESG für notwendig
Green und Sustainable Finance ist längst auf dem Weg zum Mainstream. Und auch wenn hier schon sehr viel von allen Beteiligten geleistet wurde, sieht Julie Becker, CEO der Luxembourg Stock Exchange (LSE) und der Luxembourg Green Exchange (LGX), den Markt vor weiteren Herausforderungen stehen.
„Ein Aspekt ist der Zugang zu Bildung und Daten in diesem Bereich. Das Problem besteht heute darin, dass viele Nachhaltigkeitsdaten vorhanden sind, diese jedoch auf mehrere Quellen verteilt und in unterschiedlichen Formaten unter Verwendung unterschiedlicher Metrics dargestellt werden“, sagt Becker im Interview der Börsen-Zeitung im Rahmen der Serie „Sustainability an den Finanzmärkten“. Das Sammeln, Strukturieren und Vergleichen dieser Daten sei eine außergewöhnliche Aufgabe für Vermögensverwalter und Investoren.
„Wenn wir über Standardisierung sprechen, besteht eine weitere Herausforderung darin, dass es noch keinen international anerkannten universellen Standard zur Definition von Nachhaltigkeit oder ein Regelwerk zur Messung und Berichterstattung über die ESG-Leistung gibt“, führt Becker weiter aus. Um diesem Standardisierungsbedarf gerecht zu werden, seien verschiedene Initiativen ins Leben gerufen worden, beispielsweise die Taskforce für klimabezogene Finanzangaben oder das Netzwerk von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden zur Ökologisierung des Finanzsystems. „Dies ist vielversprechend“, so Becker.