Märkte am Montag

Massive Verluste an den Börsen zum Wochenstart

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben im Tagesverlauf ihre Verluste massiv ausgeweitet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 und der Dax sackten beide um circa 3% ab. Auch in den USA gab es einen schlechten Auftakt in die neue Börsenwoche.

Massive Verluste an den Börsen zum Wochenstart

Wieder präsentere Corona-Sorgen haben die Börsen Europas zum Wochenstart auf breiter Front nach unten gezogen. Vor allem Werte aus der Tourismus- und Freizeitbranche wurden hart getroffen, weil Befürchtungen vor neuen Reisebeschränkungen laut wurden. Der Leitindex Dax weitete seine jüngsten Verluste deutlich aus und sackte auf das Niveau von Mai ab. Bis zum späten Nachmittag büßte er 2,9% auf 15.083 Punkte ein. Damit fiel das Börsenbarometer sehr deutlich unter die 50-Tage-Durchschnittslinie, die als Gradmesser für den mittelfristigen Trend gilt. „Das Korrekturrisiko ist erhöht und die Abgabebereitschaft scheint weiter zuzunehmen“, kommentiert Ulrich Wortberg von der Helaba. Der MDax verlor bis zum Nachmittag gut 2,0%, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx knickte sogar um 3,1% ein.

Wie fragil die Lage ist, zeigt der Anstieg des Volatilitätsindex VDax, der die Nervosität der Anleger misst. Er steigt um fast 33%. Damit steht er vor dem größten Anstieg im laufenden Jahr. Die Chartexperten der UBS weisen bereits auf die nächsten Anlaufziele bei 14.961 oder gar 14.804 Punkten hin. „Mit einem solchen Kursrutsch wäre auch die Wahrscheinlichkeit für eine mittelfristige Korrektur deutlich gestiegen“, warnen die UBS-Experten.

Neben der Corona-Pandemie sorgen sich die Investoren weiterhin über die zuletzt gestiegene Inflation. Notenbanker betonen zwar immer wieder, dass der deutliche Anstieg nur vorübergehend sei, vollends davon überzeugt scheinen die Investoren aber nicht.

Zudem gerieten die Ölpreise unter Druck, nachdem die Öl-Allianz Opec+ die Weichen für Förderung auf Vorkrisen-Niveau stellte – und das, obwohl der globale Konjunkturaufschwung zuletzt ein wenig ins Stocken zu geraten schien.

Auch in den USA gab es einen schlechten Auftakt in die neue Börsenwoche. Der Dow Jones verlor in den ersten Handelsstunden 2,06%. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,61% auf 4.257 Punkte abwärts und der technologielastige Nasdaq 100 gab um 1,13% auf 14.515 Zähler nach. Alle drei großen Indizes fielen unter ihre jeweiligen kurzfristigen Trendlinien. Auch in den Vereinigten Staaten belastet die Sorge vor der Delat-Variante die Märkte.

Abseits der Corona-Sorgen rückte der französische Medienkonzern Vivendi in den Blick. Der Investor William Ackman oder einer seiner Hedgefonds wird nun wohl selbst einen Anteil an der Universal Music Group (UMG) von Vivendi kaufen, nachdem seine Finanzvehikel PSTH wegen Bedenken der US-Börsenaufsicht SEC Abstand davon genommen hat. PSTH ist eine Börsenhülle für andere Unternehmen, alsi ein sogenannte Special Purpose Acquisition Company – kurz Spac. Mit einem Minus von 0,7% hielten sich die Vivendi-Aktien besser als der Gesamtmarkt.

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