Paypal schluckt japanischen Bezahldienst Paidy für 2,7 Mrd. Dollar
Der US-Zahlungsabwickler Paypal baut mit der Übernahme des japanischen Bezahldienstleisters Paidy für 2,7 Mrd. Dollar in bar seine Position auf dem asiatischen Markt aus. Dies teilte Paypal in der Nacht zum Mittwoch mit.
Die Übernahme werde den bereinigten Gewinn pro Aktie im Jahr 2022 nur minimal verwässern, teilte Paypal in einer Erklärung mit. Die Transaktion, die voraussichtlich im 4. Quartal abgeschlossen wird, soll hauptsächlich mit Barmitteln bezahlt werden, so Paypal.
Der Gründer und Vorstandsvorsitzende des sogenannten Buy-Now-Pay-Later (BNPL)-Unternehmens Paidy, Russell Cummer, sowie Geschäftsführer Riku Sugie werden ihre Funktionen nach der Übernahme beibehalten, hieß es in der Erklärung. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Das Geschäft mit Ratenzahlungen boomt seit Beginn der Corona-Pandemie. Japan ist der weltweit drittgrößte Markt für Online-Einkäufe, aber auch einer der wenigen entwickelten Märkte, in denen die Papierwährung noch immer die Hauptrolle spielt. Laut Paypal werden fast drei Viertel aller Einkäufe in dem Land immer noch mit Bargeld bezahlt.
Pionier im Bereich der Buy-now-pay-later-Lösungen
„Paidy ist ein Pionier im Bereich der Buy-now-pay-later-Lösungen, die auf den japanischen Markt zugeschnitten sind“, sagte Peter Kenevan, Leiter der Japan-Abteilung von PayPal.
Zu den Geldgebern von Paidy gehören Soros Capital Management, Visa Inc. und das japanische Handelshaus Itochu Corp. In seiner letzten Finanzierungsrunde im März erhielt das Startup 120 Mill. Dollar, was laut dem Marktforschungsunternehmen CB Insights zu einer Bewertung von 1,2 Mrd. Dollar führte. Die Zeitung „Financial Times“ hatte vergangenen Monat berichtet, dass Paidy in Betracht ziehe, den Sprung auf das Börsenparkett zu wagen.