SGL verspricht „wirkliche Transformation“
Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon kommt nach eigener Einschätzung bei der Restrukturierung mit Rekordgeschwindigkeit voran. „Mit dem Erreichten bin ich sehr zufrieden“, versichert der seit einem Jahr amtierende CEO Torsten Derr im Interview der Börsen-Zeitung. „Nach heutigem Stand und wenn die Marktgegebenheiten so bleiben, könnten wir unsere Ziele sogar übertreffen.“
60% der mittlerweile über 750 Teilprojekte mit jeweiligen Einsparzielen zwischen 500 Euro bis 20 Mill. Euro seien umgesetzt. Unter dem Strich lägen die Zielverfehlungen unter 1%. „Daher bin ich sehr optimistisch, dass die Restrukturierung wirklich nachhaltig ist“, sagt Derr. Das Programm sei eine „wirkliche Transformation“, die eine „neue Kultur des Handelns“ etabliere.
Mit dem Umbau der Geschäftssegmente habe SGL jetzt vier Firmen in der Firma, jeweils mit eigener Gewinn-und-Verlust-Rechnung: „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie viel Kreativität und Verantwortungsbewusstsein solch eine Veränderung auslöst.“
Ausdrücklich bestätigt der CEO die Prognose für 2021: „Alle Zahlen des ersten Quartals liegen im grünen Bereich. Auch April und Mai sind im Rahmen der Planung verlaufen.“ Als „großes Ding“ bezeichnet Derr den geplanten Bau zahlreicher Batteriefabriken für Elektroautos. Allein in Europa seien 27 Werke geplant. SGL stellt Grafitanodenmaterial her, das für Lithium-Ionen-Batterien benötigt wird. Auch am Wachstum der Offshore-Windkraft werde SGL partizipieren.
Warum die Restrukturierung dauerhafter wirken soll als frühere Sanierungen und warum der SGL-Chef gleich doppelt vom Boom der Elektromobilität profitieren will, lesen Sie in der neuen Ausgabe der Börsen-Zeitung.