LEG-Chef warnt

Soziales Element beim Klimaschutz nicht aussparen

Noch nie kannte sich Lars von Lackum mit den Programmen der im Bundestagswahlkampf antretenden Parteien so gut aus wie in diesem Jahr. Nicht etwa, weil der LEG-Chef plötzlich seine Liebe zu vergleichenden Politikwissenschaften entdeckt hätte,...

Soziales Element beim Klimaschutz nicht aussparen

Noch nie kannte sich Lars von Lackum mit den Programmen der im Bundestagswahlkampf antretenden Parteien so gut aus wie in diesem Jahr. Nicht etwa, weil der LEG-Chef plötzlich seine Liebe zu vergleichenden Politikwissenschaften entdeckt hätte, sondern schlicht, weil die (überwiegend angelsächsischen) Investoren der LEG das erwarten. Denn das Thema bezahlbarer Wohnraum wird eine wichtige Rolle im Bundestagswahlkampf spielen. „In Investorengesprächen, die in der Regel 40 Minuten dauern, beschäftigen wir uns inzwischen eine Viertelstunde lang mit Politik“, verdeutlicht LEG-Chef von Lackum im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

In der restlichen Zeit gehe es vorwiegend um Nachhaltigkeitskriterien, allen voran um Klimaschutzziele. Für die LEG ist das besonders misslich, hat sich der Düsseldorfer Wohnimmobilienkonzern doch auf die Assetklasse bezahlbarer Wohnraum spezialisiert. Das lässt Rückschlüsse auf den Bestand zu, denn preiswerter Wohnraum zeichnet sich in der Regel auch durch eine schwache Ökobilanz aus. Der Bedarf an energetischer Sanierung im LEG-Portfolio ist also groß und damit kostspielig. Umgekehrt gilt aber, dass die Modernisierungsumlage manche Mieter an die Grenze der Belastbarkeit bringt.

Aus diesem Grund warnt von Lackum: „Das soziale Element darf bei den Bemühungen um Klimaschutz nicht aus den Augen verloren werden.“ Zwar versuchen Vonovia und Deutsche Wohnen, den Spagat zwischen bezahlbaren Mieten und Klimaschutz im Wege der Fusion zu einer größeren Einheit hinzubekommen. „Eine Kausalität zwischen der Intensität regulatorischer Herausforderungen und Größe von Unternehmen besteht unseres Erachtens nicht“, sagt von Lackum. Zu der am Montag angekündigten Großfusion am deutschen Wohnimmobilienmarkt will sich der LEG-Chef jedoch nicht weiter einlassen.

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