Rahmenvereinbarung steht

Stellenabbau kostet die Commerzbank mehr

Die Commerzbank hat sich mit der Arbeitnehmerseite geeinigt, doch der Zeitdruck auf die Verhandlungen hat seinen Tribut gefordert: Der Stellenabbau wird 225 Mill. Euro teurer als geplant.

Stellenabbau kostet die Commerzbank mehr

Der Gesamtbetriebsrat der Commerzbank hat am Freitag erwartungsgemäß grünes Licht gegeben für den Interessensausgleich und den Sozialplan für den im Februar angekündigte Abbau von rund 7500 Vollzeitstellen im Inland. In einer Mitteilung lobte Vorstandschef Manfred Knof die konstruktive Zusammenarbeit: „Wir haben intensiv verhandelt und ein Ergebnis erzielt, mit dem wir die Transformation zügig weiter vorantreiben können.“ Ursprünglich hatte das Institut versprochen, die Verhandlungen bis zum zwischenzeitlich verschobenen Termin der Hauptversammlung am 5. Mai abzuschließen. Viele Beobachter hatten erwartet, dass sich die Verhandlungen noch länger ziehen würden.

Die Commerzbank will den Stellenabbau vor allem über Altersteilzeit und Vorruhestand umsetzen. „Im Zuge dessen hat sie die Vorruhestandsregelung auf sieben Jahre ausgeweitet“, heißt es in der Mitteilung. Für die über der ursprünglichen Planung ausgeweiteten Altersregelungen seien zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen von rund 225 Mill. Euro geplant. „Dieses Geld ist gut investiert, denn es erhöht unsere Planungssicherheit bei der Umsetzung des Stellenabbaus“, lässt sich Knof zitieren. Die Börse reagierte gleichmütig auf die Ankündigung: Die Aktie notierte am Nachmittag nahezu unverändert bei 5,62 Euro.

Damit erhöhen sich die bislang veranschlagten Restrukturierungskosten von 1,8 Mrd. Euro auf etwas mehr als 2 Mrd. Euro. Davon hat das Institut in den vergangenen beiden Jahren bereits gut 900 Mill. Euro gebucht, weitere 470 Mill. Euro für ein altersunabhängiges Freiwilligenprogramm werden im ersten Quartal zurückgestellt. Die Beschäftigten, die sich in diesem Rahmen für einen Aufhebungsvertrag entscheiden, verlassen die Commerzbank spätestens zum Jahresende, sodass die Einsparungen bereits vom kommenden Jahr an wirksam werden. Die verbleibenden Aufwendungen für den Personalabbau werden im zweiten Quartal 2021 gebucht.

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