Noch vor dem offiziellen Start des Übernahmeangebots für Deutsche Wohnen hat Vonovia, Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern, mit der Finanzierung begonnen. Insgesamt sammelten die Bochumer am Bondmarkt 4 Mrd. Euro ein, wie mitgeteilt wird. Es handelt sich um eine der größten Bondemissionen, die je am Immobilienmarkt getätigt wurden. Die durchschnittliche Verzinsung der Anleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 9,5 Jahren beläuft sich auf 0,6875 %. Die Nachfrage war riesig, das Angebot war nach den Angaben mit Orders über knapp 18 Mrd. Euro 4,5-fach überzeichnet.

Federführend ließ sich Vonovia von Morgan Stanley, Société Générale und Bank of America begleiten. Die Banken hatten die Bochumer zuvor bei der Transaktion beraten. Insgesamt platzierte Vonovia fünf Anleihen mit Laufzeiten zwischen 3 und 20 Jahren. Der Bond mit der kürzesten Laufzeit (3,25 Jahre) und einem Volumen von 500 Mill. Euro trägt sogar einen Nullzins-Kupon.

Ende Mai hatte Vonovia die Übernahme der Nummer 2 im Markt, Deutsche Wohnen (DW), für 52 Euro je Aktie angekündigt. Noch im Juni soll das öffentliche Angebot starten. Zur Finanzierung der gut 28 Mrd. Euro (inklusive Schulden) schweren Transaktion – allein für das Eigenkapital werden 16 Mrd. Euro fällig – hatten sich die Bochumer eine Brückenfinanzierung von knapp 22 Mrd. Euro besorgt. Zur Finanzierung will Vonovia auch auf eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 8 Mrd. Euro zurückgreifen. Diese ist allerdings erst für die zweite Jahreshälfte vorgesehen, nach Abschluss der Übernahmeofferte. Die Höhe der Kapitalerhöhung wird auch davon abhängen, wie groß der Zuspruch der DW-Investoren zur Fusion ausfällt. Vonovia macht für die Übernahme eine Mindestannahmequote von 50% zur Bedingung.