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ABB-CEO könnte von Sandvik kommen

ds - Bei ABB deutet sich ein Ende des Führungsvakuums nach dem Rauswurf von CEO Ulrich Spiesshofer an. Björn Rosengren (60), Chef der schwedischen Sandvik, hat sich offenbar als Spitzenkandidat für den Chefposten bei dem schwedisch-schweizerischen...

ABB-CEO könnte von Sandvik kommen

ds – Bei ABB deutet sich ein Ende des Führungsvakuums nach dem Rauswurf von CEO Ulrich Spiesshofer an. Björn Rosengren (60), Chef der schwedischen Sandvik, hat sich offenbar als Spitzenkandidat für den Chefposten bei dem schwedisch-schweizerischen Siemens-Konkurrenten herauskristallisiert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.Damit käme erstmals seit 2002 wieder ein Schwede an die ABB-Spitze – und zwar der vierte seit Percy Barnevik, Göran Lindahl und Jörgen Centerman. Unter Centerman wäre ABB fast in die Pleite gerutscht. Die Personalie könne schon in den kommenden Wochen verkündet werden, meldet Bloomberg mit Verweis auf Insider. Eine endgültige Entscheidung sei allerdings noch nicht getroffen. Der Topmanager soll Chairman Peter Voser ablösen, der seit April als Interims-CEO bei ABB fungiert. Voser hatte erst in der vergangenen Woche in einer Telefonkonferenz erklärt, dass die CEO-Suche bei ABB besser als gedacht vorankomme. Spiesshofer hatte unter dem Druck der Großaktionäre Cevian und Wallenberg weichen müssen. Seine knapp sechsjährige Amtszeit an der Spitze von ABB war geprägt von Auseinandersetzungen mit dem schwedischen Aktionärsaktivisten Cevian.Rosengren steht bei dem schwedischen Hersteller von Bergbaumaschinen und Werkzeugen seit 2015 an der Spitze. Der gelernte Ingenieur verbrachte seine prägenden Jahre beim schwedischen Kompressenhersteller Atlas Copco, der eher dezentral aufgestellt ist. Bei Sandvik, die unter Rosengrens Vorgänger eher zentralistisch geführt wurde, führte er die dezentrale Aufstellung ein. Dazu passt, dass ABB, die 1988 aus der Fusion der schwedischen Asea mit der Schweizer BBC entstand, zuletzt klar bekundet hatte, sich dezentraler aufstellen zu wollen und den einzelnen Sparten stärkere Verantwortung zu geben. Der Siemens-Konkurrent feilt zudem kräftig am Portfolio. So wurde gerade der Großteil der Stromnetzsparte für rund 11 Mrd. Dollar an Hitachi verkauft, und der Konzern soll sich auf Robotik und Automatisierung fokussieren.Rosengren hat neben der Dezentralisierung der Strukturen von Sandvik und beherzten Kostensenkungen das Portfolio verschlankt und damit die Aktionäre überzeugt. Mit diesem Erfahrungsprofil scheint er auf den ersten Blick perfekt geeignet für die Aufgabenstellung, die einen neuen CEO bei ABB erwartet.