ABB verliert Finanzchef Demaré
swa – Der Siemens-Wettbewerber ABB muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Michel Demaré verlässt den schwedisch-schweizerischen Industriekonzern, um neuer Verwaltungsratspräsident des führenden Pflanzenschutzunternehmens Syngenta zu werden. Der 56-jährige Belgier ist bereits Mitglied in dem Gremium und wird die Leitung zur nächsten Hauptversammlung am 23. April 2013 übernehmen. Er folgt auf den Briten Martin Taylor (60), der seinen Rückzug zu dem Termin bereits angekündigt hatte.Für Demaré, dessen internationale Erfahrung hervorgehoben wird, ist die Chemieindustrie kein unbekanntes Terrain. Der Manager startete seine Karriere nach Wirtschaftsstudium und MBA an der Katholischen Universität Leuven 1980 bei der Continental Illinois Bank in Belgien und wechselte 1984 zum US-Chemiekonzern Dow Chemical, wo er 18 Jahre in verschiedenen leitenden Positionen in Europa und den USA arbeitete.Nach einem Intermezzo beim Dialysekonzern Baxter von 2002 bis 2005 wurde er Finanzchef von ABB. Von Ende 2008 bis März 2011 leitete der Vater von vier Kindern zusätzlich die Organisation Globale Märkte im Elektrotechnikkonzern, und 2008 sprang er sogar interimsmäßig als CEO ein, danach blieb ihm der Top-Posten jedoch versagt – er blieb dennoch in Zürich.Wann Demaré bei ABB ausscheidet, steht noch nicht fest. Einen Nachfolger will die Verwaltung “zu gegebener Zeit” bekannt geben. In Zürich wird dem Manager “eine beeindruckende Erfolgsbilanz” bescheinigt.Die Expertise von Demaré ist auch in anderen Unternehmen gefragt. Er ist seit 2010 stellvertretender Verwaltungsratspräsident der UBS und Vorstandsmitglied von Swissholdings, dem Wirtschaftsverband, der die Interessen der großen, in der Schweiz ansässigen Industrie- und Dienstleistungskonzerne vertritt. Des Weiteren sitzt der Manager im Beirat des Instituts für Banking und Finance an der Universität Zürich und im Verwaltungsrat der Stiftung der Wirtschaftshochschule IMD in Lausanne.