Robert (Bobby) Kotick kehrt Activision Blizzard nach der Übernahme durch Microsoft offenbar zum Jahresende den Rücken, und das mit einer stattlichen Abfindung von rund 300 Mill. Dollar. In einer Pressemitteilung des Spieleentwicklers heißt es offiziell, Kotick habe in einer E-Mail an die Mitarbeiter zugesichert, die Übergangsphase der Integration in den Microsoft-Konzern so reibungslos wie möglich mitzugestalten und in diesem Zusammenhang der Bitte von X-Box-Chef Phil Spencer entsprochen, zunächst an Bord zu bleiben – allerdings offenbar nur bis Ende Dezember.

Laut US-Medien lässt sich Kotick, der im Unternehmen zuletzt mit Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe konfrontiert war, den Abgang mit 293 Mill. Dollar versüßen. Falls er Anteile an Acitivision Blizzard abstößt, könnte der Manager weitere 400 Mill. Dollar einstreichen, berichtet das Spielemagazin "Kotaku".

Kotick, der zu Beginn seiner Karriere Software für Apple mitentwickelt hatte und Steve Jobs als Ratgeber für seine eigenen unternehmerischen Ambitionen anführte, hob Acitivsion 1990 zusammen mit seinem Partner Brian Kelly aus der Taufe. Beide hielten 25% an Mediagenic, die in Activision umfirmierte. Der umtriebige Amerikaner fädelte die Fusion des Unternehmens mit Vivendi Universal Games ein und rückte im Juli 2008 an die Spitze von Activision Blizzard.

Unter seiner Führung entwickelte der Spielekonzern Bestseller wie das Spiel "Call of Duty" und etablierte eine führende Position im Online-Gaming, wo die Hersteller von Spielekonsolen wie Microsoft, Sony und Nintendo sich schwertun. Die hart erkämpfte 60-Mrd.-Dollar-Übernahme von Activision Blizzard wurde aus diesem Grund für Microsoft zum erfolgskritischen Faktor ihrer Strategie im Spielemarkt.