Adam Baker (48), der früher für den Konkurrenten BMW im Motorsport tätig war, leitet das Formel-1-Projekt von Audi. Der gebürtige Aus­tralier, der seit 2018 einen deutschen Pass besitzt, ist seit Anfang dieses Monats Geschäftsführer der neuen Audi Formula Racing GmbH, einer Tochterfirma von Audi Sport. Baker kam im September 2021 zu Audi und wurde Führungskraft für Sonderaufgaben, eine eigens für ihn geschaffene Funktion. Dabei ging es auch darum, Möglichkeiten für einen Einstieg in die Formel 1 als Motorenlieferant zu prüfen.

Der Ingenieur ist erfahren in der Motorsportszene. Bis zu seinem Wechsel nach Bayern war er von Mitte 2018 an Sicherheitsdirektor des Motorsport-Dachverbands FIA in Genf. Aufgabe in dieser Position ist es, Lösungen in der Technik und dem Rennablauf zu entwickeln, um schwere Verletzungen und Todesfälle im Motorsport zu verhindern. Eine der ersten Karrierestationen von Baker war von 2002 an der britische Formel-1-Motorenhersteller Cosworth. 2005 wechselte er zu BMW, wo er zuletzt von 2013 bis 2018 die Motorsportabteilung „Rennen und Test“ leitete. Aus dieser Zeit kennt er Audi-Chef Markus Duesmann, der 2007 zu BMW kam und anfangs die Sparte Formel-1-Antrieb leitete.

Sitz des Formel-1-Projekts und der Audi Sport GmbH ist Neuburg an der Donau in der Nähe von Ingolstadt. In dem Tochterunternehmen gibt es am 1. September eine Änderung: Julius Seebach, einer der beiden Geschäftsführer, wechselt in die Audi AG, wo er in der technischen Entwicklung „ein neues strategisches Geschäftsfeld“ übernimmt und an den Vorstand berichtet, wie das Unternehmen ankündigt. 2020 hatte Seebach auch die Verantwortung für den Motorsport erhalten.

Seebachs Nachfolger wird Rolf Michl, der seit Februar dieses Jahres Chief Operating Officer des Rennsportgeschäfts ist. Zuvor war der Betriebswirt unter anderem im Marketing der Audi AG und von Audi Sport tätig gewesen. Von 2019 an leitete er Vertrieb und Marketing von Audi Sport. Der zweite Geschäftsführer ist Sebastian Grams.