Martin Shankland verlässt nach 27 Jahren den Sportartikelkonzern Adidas. Ungewöhnlich ist, dass der 52 Jahre alte Australier, der seit 2019 im Vorstand ist, nicht einmal bis zum Monatsende bleibt, sondern am 10. August geht. Im gegenseitigen Einvernehmen habe der Aufsichtsrat der Beendigung seiner Bestellung zum Vorstandsmitglied zugestimmt, teilt Adidas mit.

Details nennt das Unternehmen nicht. Spekulationen, dass Shankland Adidas verlässt, gab es seit längerem. Denkbar ist, dass die Chemie mit CEO Bjørn Gulden nicht gestimmt hat.

Shankland ist der vierte Vorstand, der geht, seit der frühere Puma-Chef Gulden Anfang 2023 zu Adidas gekommen ist. Shankland ist im Vorstand unter anderem für die Produktionsplanung zuständig, für Beschaffung, Lieferketten und IT. Die Aufgaben in der Beschaffung übernimmt Hoa Ly. Die in den USA aufgewachsene Vietnamesin kam wie Shankland 1997 zu Adidas. Seit etwa 20 Jahren ist sie in der Beschaffung tätig.

Ly wird nicht Vorstandsmitglied, sondern berichtet an Gulden. Der Vorstand von Adidas verkleinert sich damit auf vier Mitglieder, und Guldens Aufgabenspektrum vergrößert sich weiter. Er hatte kurz nach seinem Start auch die Aufgaben des Markenvorstands Brian Grevy übernommen, der Ende März 2023 gegangen war.

Vom sechsköpfigen Vorstand um Guldens Vorgänger Kasper Rorsted ist nun nur noch Finanzchef Harm Ohlmeyer dabei. Er übernimmt von Shanklands Tätigkeiten die Verantwortung für Lieferketten und IT. Gleichzeitig mit Grevy hatte Vertriebsvorstand Roland Auschel Adidas nach 33 Jahren verlassen. Arthur Höld ist sein Nachfolger.