Afhüppe macht Lobbyarbeit für die Deutsche Bank
lee
Wenige Wochen nach seinem Abschied als „Handelsblatt“-Chefredakteur hat Sven Afhüppe schon wieder eine neue Aufgabe. Wie die Deutsche Bank am Dienstag mitteilte, kehrt der 49-Jährige zum 1. März nach Berlin zurück, um die neu geschaffene Position des Leiters für politische Angelegenheiten weltweit zu übernehmen. Afhüppe hatte die Wirtschaftszeitung erst im Dezember verlassen, als Grund dafür wurden unterschiedliche Auffassungen über die künftige Ausrichtung des Blattes genannt.
Die Deutsche Bank, die sich seit geraumer Zeit darum bemüht, das seit der Finanzkrise merklich abgekühlte Verhältnis zur Bundesregierung zu verbessern, baut mit dem Neuzugang ihre Lobbyarbeit aus. Denn Afhüppe soll den bislang mit der Beziehungsarbeit zur Politik betrauten Christian Berendes nicht etwa beerben, sondern eng mit ihm zusammenarbeiten. Berendes, der zum 1. März zusätzlich die Leitung des operativen Geschäfts von Rechtsvorstand Stefan Simon übernimmt, werde sich künftig stärker auf Regulierungsthemen konzentrieren.
Afhüppe, der in Münster Volkswirtschaft studiert hat, war mehr als ein Jahrzehnt in Berlin als politischer Korrespondent für verschiedene Publikationen tätig. Nach früheren Angaben ist er Mitglied des zwecks Verbesserungen der deutsch-amerikanischen Beziehungen gegründeten Vereins „Atlantik-Brücke“, in dessen Vorstand mit Aufsichtsratsmitglied Sigmar Gabriel und Finanzchef James von Moltke gleich zwei prominente Deutschbanker sitzen.