Air Liquide bekommt Führungstandem
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– Air Liquide leitet die Nachfolge von Konzernchef Benoît Potier ein. Der Industriegase-Spezialist will bei der Gelegenheit auch seine Führungsstruktur ändern. So soll die weltweite Nummer 2 der Branche nach Linde künftig von einem Führungstandem gelenkt werden. Dafür sollen im Juni die Ämter des Generaldirektors und des Verwaltungsratsvorsitzenden voneinander getrennt werden. Der 64-jährige Potier soll an der Spitze des Kontrollorgans bleiben, aber die operative Führung an seinen stellvertretenden Generaldirektor François Jackow (52) abgeben. Zuvor wird er im März einen neuen Strategieplan präsentieren.
Seit der Gründung 1902 haben erst fünf verschiedene Chefs den Konzern geleitet. In den Übergangsphasen war bereits in der Vergangenheit die operative Führung vom Verwaltungsratsvorsitz getrennt worden. Der diskrete Potier, der nach dem Studium an der Centrale Supelec seine gesamte Karriere bei Air Liquide verbracht hat, ist seit 2001 Generaldirektor, aber erst seit 2006 Vorsitzender des Verwaltungsrates. Das Nominierungskomitee, das der frühere L’Oréal-Chef Jean-Paul Agon leitet, hat mit den Vorbereitungen für seine Nachfolge vor zwei Jahren begonnen. Der künftige Konzernchef Jackow ist seit 1993 für Air Liquide tätig. Für den Linde-Wettbewerber war er auf zahlreichen Posten im Ausland tätig, etwa in Japan, den Niederlanden und den USA. Zuvor hat er für L’Oréal und Shell gearbeitet. Nach einem Chemie- und Biologiestudium an der École Normale hat Jackow einen Master in Chemie in Harvard sowie einen MBA-Abschluss am Collège des Ingénieurs gemacht.