Airbnb-Gründer feiert vor IPO Etappensieg in New York
Von Stefan Paravicini, New YorkFür Brian Chesky, den Gründer und CEO des Börsenaspiranten Airbnb, ist es ein wichtiger Etappensieg in der Auseinandersetzung mit der New Yorker Stadtverwaltung. Ein Bezirksgericht in Manhattan legte fest, dass sich Airbnb und Konkurrenten wie Homeaway vorläufig nicht an ein Gesetz halten müssen, das das New Yorker Stadtparlament im Juli einstimmig beschlossen hatte. Das Gesetz hätte die Unternehmen ab dem 2. Februar verpflichtet, der Verwaltung regelmäßig Auskunft darüber zu geben, an welchen New Yorker Adressen und an wen Wohnungen über Airbnb vermietet werden.Gestützt auf die Auskunftspflicht will der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio künftig sicherstellen, dass keine Wohnungen in Mietshäusern mit mehr als drei Parteien für weniger als 30 Tage vermietet werden, was in der Stadt verboten ist. Durch Wohnungsvermittler wie Airbnb haben solche Mietverhältnisse für Eigentümer und Mieter an Attraktivität gewonnen. In besonders attraktiven Städten hat das die Mieten für die Stadtbevölkerung in die Höhe getrieben, wie Kritiker einwenden. Das in New York verabschiedete Gesetz galt daher als mögliche Blaupause für die Behörden in anderen Städten wie Amsterdam, Barcelona oder Berlin, wo sich ebenfalls Widerstand gegen Airbnb regt.”Die heutige Entscheidung ist ein großer Sieg für Airbnb und ihre Nutzer, die Tausende New Yorker eingeschlossen, die dem Risiko illegaler Überwachung ausgesetzt sind, weil sie Airbnb nutzen, um über die Runden zu kommen”, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens, das sich auf einen milliardenschweren Börsengang spätestens im zweiten Halbjahr vorbereitet. In der jüngsten Finanzierungsrunde wurde das 2008 von Chesky gegründete Unternehmen von privaten Investoren mit mehr als 30 Mrd. Dollar bewertet, womit das Start-up zu den wertvollsten Nachwuchsunternehmen zählt. Im dritten Quartal 2018 hat die Firma einen Umsatz von mehr als 1 Mrd. Dollar verbucht.Den regulatorischen Risiken für Airbnb dürfte im Falle einer Roadshow bei Investoren vor einem möglichen Börsengang dennoch große Aufmerksamkeit zukommen. Marktbeobachter schätzen, dass das vom New Yorker Stadtparlament verabschiedete Gesetz das Volumen der Buchungen über das Online-Portal für den Big Apple glatt halbieren würde. Für den Moment ist dieses Risiko abgewendet. Doch der New Yorker Bürgermeister ist weiterhin siegessicher. “Das ist ein Gesetz, das Vermieter daran hindern soll, de facto Hotels zu schaffen, was unfair und illegal ist und echte Sicherheitsprobleme für die Nachbarn schafft”, kommentierte de Blasio die einstweilige Verfügung.