Anil Agarwal streicht Anglo American aus dem Depot
hip – Der indische Bergbaubaron Anil Agarwal wird sich von den 20 % an Anglo American trennen, die er vor zwei Jahren erworben hat. Es habe sich um ein “attraktives Finanzinvestment in ein großartiges Unternehmen” gehandelt, sagte der Gründer und Chairman von Vedanta Resources. Es habe die angestrebte Rendite sogar noch schneller eingespielt als erwartet. Der Kurs der Aktie hatte sich annähernd verdoppelt.Kein Wunder: Nach seinem Einstieg über eine komplexe Pflichtwandelanleihenkonstruktion war viel über ein mögliches Übernahmeangebot für Anglo American oder eine bevorstehende Zerschlagung des Bergbaukonzerns, zu dem unter anderem De Beers gehört, spekuliert worden. Agarwal hatte dagegen stets von einem privaten Investment für seine Familie gesprochen. Angeblich verdiente er an der Transaktion rund 500 Mill. Dollar. Nach Abzug der Gebühren bleiben ihm davon Bloomberg zufolge zwischen 200 Mill. und 300 Mill. Dollar.Agarwals Aufstieg begann Mitte der siebziger Jahre im Schrotthandel. 1986 gründete er den Kabelproduzenten Sterlite Industries, der 1993 als erstes Privatunternehmen eine Kupferhütte an den Start brachte. Zwei Jahre später übernahm er Madras Aluminium, die vier Jahre stillgelegen hatte. 2003 gründete er Vedanta Resources und brachte sie als erstes indisches Unternehmen an die London Stock Exchange, um die internationalen Kapitalmärkte besser anzapfen zu können.