Auf Neu-CEO Ellison wartet bei Paramount reichlich Drama
Auf Paramount-CEO wartet reichlich Drama
xaw New York
Die Übernahmesaga um Paramount Global hat ihr Ende gefunden – doch das Drama um das Entertainment-Konglomerat ist noch lange nicht vorbei. Denn der neue CEO David Ellison steht vor der schwierigen Aufgabe, das Unternehmen mit Sitz in New York wie von ihm angekündigt zu einem „Medien-Tech-Hybriden“ zu formen, der mit Disney oder Warner Bros. Discovery konkurrieren kann.
Schließlich steht das Kabelfernseh- und Werbegeschäft unter Druck, während der Streamingmarkt hart umkämpft ist. Zwar haben die Video-on-Demand-Angebote von Paramount in den vergangenen Jahren ein laut Analysten „ansehnliches“ Nutzerwachstum erzielt und waren laut Insidern im abgelaufenen Quartal im Heimatmarkt USA erstmals profitabel. Doch um mit Vorreiter Netflix, dessen zahlende Streaming-Kundschaft mit 270 Millionen Abonnenten nahezu viermal so groß ist wie jene der New Yorker, konkurrieren zu können, sind konstant hohe Investitionen in neue Inhalte nötig.
Die Realität lautet unter Ellison aber wohl ähnlich wie unter dem alten Management: Verkäufe unprofitabler Assets, Entlassungen und Einsparungen. Der Neu-CEO hat nach eigener Aussage Möglichkeiten ausgemacht, die Kosten um 2 Mrd. Dollar zu drücken und bis Ende 2026 einen positiven Cash-flow zu erzielen. Die Anleger werden Ellison daran messen, ob er für eine ähnliche Effizienz sorgen kann wie bei seiner Filmproduktionsfirma Skydance – der neuen Eignerin der Holding National Amusements, die den Großteil der Paramount-Stimmrechte kontrolliert.
Mit Skydance, die der 41-Jährige mit kräftiger Unterstützung seines Vaters – dem Milliardär und Oracle-Mitgründer Larry Ellison – sowie der Private-Equity-Gesellschaften KKR und Redbird aufgebaut hat, liefert er zuverlässig Schlager an den Kinokassen. Durch den komplexen Deal zur Akquisition des Konglomerats sichert sich Ellison rund 70% der Anteile am kombinierten Unternehmen. Dies dürfte ihm laut Insidern eine höhere Glaubwürdigkeit verleihen, nachdem die Aktionärsstruktur von Paramount wiederholt Kritik hervorgerufen hatte. Denn National Amusements war unter Milliardärserbin Shari Redstone zwar einflussreichste stimmberechtigte Partei, besaß aber nur 10% der ausstehenden Anteile.
Auch seine namhaften Unterstützer sorgen laut Branchenkennern dafür, dass Ellison die Strategiewende bei Paramount mit Nachdruck vorantreiben kann. Doch bis der zuweilen als unflexibel geltende Neu-CEO Kostenkontrolle und Nutzerwachstum im Streamingmarkt unter einen Hut bringen kann, stehen ihm wohl noch dramatische Tage bevor.