Eignungsprüfung

Aufsicht lehnt Rass als Vorstandskandidat der Commerzbank ab

Rüdiger Rass hat nicht das Wohlgefallen der Aufsicht als künftiger Risikovorstand der Commerzbank gefunden. Sie muss sich erneut auf die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Marcus Chromik begeben.

Aufsicht lehnt Rass als Vorstandskandidat der Commerzbank ab

Aufsicht lässt Rass durchfallen

Aufsicht lehnt Rüdiger Rass
als Commerzbank-Vorstand ab

fir Frankfurt
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Der Kandidat für den Posten des Commerzbank-Risikovorstands, Rüdiger Rass, ist durch die aufsichtliche Prüfung gefallen. Der Aufsichtsrat der Großbank muss sich nun auf die Suche nach einem neuen Nachfolger für Marcus Chromik begeben, wie sie am Dienstag mitteilte. Chromik hatte 2022 von einer Verlängerung seines Vorstandsvertrags über dieses Jahr hinaus abgesehen. Der Commerzbank zufolge hatte sich Rass „nach Gesprächen mit der Bankenaufsicht im Einvernehmen mit Vorstand und Aufsichtsrat entschieden, für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung zu stehen“. Mit anderen Worten: Er hat nicht das Wohlgefallen der Aufseher gefunden.

Fit and Proper verschärft

Die Commerzbank steht unter direkter Aufsicht der EZB. Sie muss bei der angedachten Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratsposten ihren Segen geben. Dabei wirkt die deutsche Finanzaufsicht BaFin an der Beurteilung der persönlichen wie fachlichen Eignung mit. Geprüft wird aber auch die Zusammensetzung des Leitungsgremiums als Ganzem, nach Wissen, Erfahrung und neuerdings Geschlecht. Diese Prüfungen, Fit and Proper genannt, wurden in den vergangenen Jahren verschärft. Üblicherweise loten Banken meist im Stillen in Gesprächen mit den Aufsehern aus, ob ihre Kandidaten für Top-Funktionen Chancen haben oder durchzufallen drohen. Zeichnet sich Letzteres ab, legen sie ihnen in der Regel nahe, sich zurückzuziehen.

Dem der Aufstieg in die höchste Management-Etage verwehrten Rass werde nun stattdessen seine bisherige Position als Chief Credit Risk Officer der Commerzbank weiterführen, hieß es von der Commerzbank. Jens Weidmann als neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird mit den Worten zitiert: „Wir respektieren die Entscheidung von Rüdiger Rass und freuen uns, dass er der Bank weiterhin zur Verfügung steht.“ Der erneute Findungsprozess für einen Risikovorstand werde unmittelbar beginnen und „mit der entsprechenden Gründlichkeit“ vorangetrieben.

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