jh – Das Familienunternehmen Brose reagiert mit einem Wechsel an der Spitze auf die schwache Geschäftsentwicklung. Zu Beginn des nächsten Jahres werde Ulrich Schrickel (53) Kurt Sauernheimer (60) als Vorsitzender der Geschäftsführung ablösen, kündigte der Autozulieferer mit Sitz in Coburg (Oberfranken) an. Schrickel kam von Bosch und ist seit August dieses Jahres als Geschäftsführer der Sparte Tür im Unternehmen. Sauernheimer, der seit 32 Jahren für Brose tätig ist, steht erst seit Anfang 2018 an der Spitze der Geschäftsführung. Er gehe in den Ruhestand, wird mitgeteilt.Brose hat wie viele andere Unternehmen der Autoindustrie mit der Konjunkturschwäche zu kämpfen. Hinzu kommen offenbar Managementfehler. Mitte Oktober hatte Brose angekündigt, in den nächsten drei Jahren 2 000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Einen starken Rückgang des Ergebnisses begründete das Management mit dem schrumpfenden Markt in China, Preisdruck und mit “internen Ursachen”. Mit der Leitung der Neuordnung wurde schon vor sieben Wochen Schrickel betraut.Den angekündigten Chefwechsel kommentiert Michael Stoscheck, einer der Eigentümer und der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, mit dem Ziel, Schrickel solle die Brose-Gruppe “als selbständiges Familienunternehmen in die Zukunft führen, die Wirtschaftlichkeit und Innovationskraft stärken und die Organisation auf ein modernes Unternehmertum ausrichten”. Vor kurzem hatte Stoschek in einem Interview geklagt, er vermisse schnelle, klare und mutige Entscheidungen. Die Geschäftsführung wisse, dass einiges aus dem Ruder gelaufen sei.Nachfolger Schrickels als Geschäftsführer der Sparte Tür wird Christof Vollkommer (52), der seit 2017 bereits stellvertretender Leiter dieses Segments ist.