Der Schweizer Banksoftware-Anbieter Avaloq läutet einen Führungswechsel ein: Nach gut drei Jahren an der Spitze gibt Jürg Hunziker zum 1. April das Amt als CEO ab und tritt künftig nur noch als „Senior Advisor“ auf, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zeitgleich rücken die Vorstandsmitglieder Martin Greweldinger und Thomas Beck als Co-CEOs an die Spitze.

Der Wechsel gewährleistet nach Lesart des Unternehmens eine Führungskontinuität nach der Übernahme durch die japanische NEC. Im Oktober hatte das Technologieunternehmen angekündigt, die Aktien der Avaloq für voraussichtlich 2,05 Mrd. sfr zu erwerben. Bis dahin zählten die Beteiligungsfirma Warburg Pincus und der Avaloq-Gründer Francisco Fernandez zu den Eignern. In Deutschland stellt Avaloq ihre Dienste für die Apo-Bank bereit. Die IT-Umstellung verlief dort im vergangenen Jahr jedoch holprig. Im Bericht für das erste Halbjahr 2020 hatte die Apo-Bank anfängliche IT-Störungen, einen Reputationsschaden und spürbar steigende Kosten eingeräumt.

Für Hunziker, der Anfang 2018 die Rolle als CEO von Firmengründer Fernandez übernommen hatte, ist Avaloq ein Unternehmen, „dessen Stärke es ist, sich ständig neu zu erfinden“. Der Rückzug ist laut Avaloq eine persönliche Entscheidung. „Ich bin nun jedoch an einem Punkt in meinem Leben angelangt, an dem es an der Zeit ist, auch mich selber neu zu erfinden“, erklärt Hunziker. In neuer Rolle wird er laut Mitteilung künftig den Group Executive Board beraten und sich auf den Kontakt mit bestehenden und potenziellen Kunden konzentrieren.

Im neuen Führungsduo ist Beck der dienstältere Kollege: Er kam 2012 von der Unicredit und ist seit 2015 Chief Technology Officer. Greweldinger wechselte Anfang 2019 von der Boston Consulting Group zu Avaloq und ist seither als Group Chief Product Officer verantwortlich.