Der Vermögensverwalter Flossbach von Storch (FvS) hat den ehemaligen Bundesbankpräsidenten Axel Weber als Berater des Vorstandes engagiert. Der 65-Jährige war zwischen 2004 und 2011 Präsident der Deutschen Bundesbank. Sein Rücktritt kam überraschend. Später gab er Hinweise, dass die Entscheidung mit der neuen Geldpolitik in Europa zusammengehangen habe, mit der er nicht einverstanden gewesen sei und bei der er Beschlüsse habe vertreten müssen, die er nicht für richtig gehalten habe. Der Rückzug bei der Bundesbank fiel in die Diskussion um die Nachfolge des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet, um die sich Weber beworben hatte.

2012 wechselte Weber als Präsident an die Spitze des Verwaltungsrates der UBS in Zürich. In die Zeit bei der UBS fällt 2014 die Auszeichnung „European Banker of the Year“. Im Frühjahr 2022 verabschiedete sich Weber bei der Schweizer Großbank in den Ruhestand und zog nach Bonn zurück.

Mit Weber gewinnt FvS eine Persönlichkeit, die auch auf eine lange Erfahrung in der Wissenschaft und der Politikberatung zurückblicken kann. Nach der Habilitation an der Universität Siegen bekam er 1994 den Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie an der Universität Bonn. 1998 wechselte er zur Universität Frankfurt. In den Jahren 2001 bis 2004 war er Professor für internationale Ökonomie an der Universität Köln, ab 2002 zudem Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Weber wird künftig den Vorstand des Kölner Vermögensverwalters insbesondere mit Fokus auf den Ausbau der privaten Vermögensverwaltung beraten, heißt es in einer Mitteilung von FvS. Das 1998 gegründete Finanzinstitut zählt mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 70 Mrd. Euro und über 300 Mitarbeitern zu den großen unabhängigen Assetmanagern in Europa.