Buch übernimmt von Hettich bei Sparda im Ländle
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Buch folgt Hettich
bei Sparda im Ländle
spe Stuttgart
Der Nachfolger von Martin Hettich (61) als Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg in Stuttgart steht fest. Zum 1. Januar 2024 übernimmt Martin Buch den Chefsessel, nachdem der 49-Jährige seit 2016 im Vorstand bereits die Bereiche Betrieb, Personal, IT und Compliance-Management verantwortet hat. Außerdem wurde das Vorstandsmitglied Joachim Haas zum zweiten stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden neben dem schon bisher stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Bernd Klink berufen. Wie bereits vor einer Woche angekündigt, plant der Aufsichtsrat weiterhin, den Vorstand wieder von drei auf vier Mitglieder aufzustocken.
Bereits im Vorfeld hatte es Gerüchte über eine Ablösung des Vorstandsvorsitzenden gegeben. Die Frage, ob die Demission von Hettich vor Ablauf seines Vertrages erfolgt sei, verneinte ein Sprecher der Bank. Der bisherige Vorstandschef verlasse das Institut „vereinbarungsgemäß“, hieß es dazu.
Nach mehr als 40 Jahren, die Hettich in der Bank tätig war, gilt er als ein Urgestein der Sparda Baden-Württemberg. Von den 14 Jahren, die er dem Vorstand angehörte, saß er zehn dem Führungsgremium vor. Hettich werde der Bank für einen Übergangszeitraum noch beratend zur Verfügung stehen, hieß es gestern. In seine Amtszeit fiel neben der zähen Etablierung der Multibanking-App „Teo“ die Einführung von Kontoführungsgebühren im September 2020, nachdem das gebührenfreie Girokonto lange als Alleinstellungsmerkmal der Institutsgruppe gegolten hatte. In der Folge nahm die Zahl der Kunden und Mitglieder spürbar ab, was aber auch auf die Zusammenlegung von Familienverbünden zurückzuführen war. Erst in der vergangenen Woche hatte die Bank angekündigt, zum Jahreswechsel die Kontoführungsgebühren wieder zu senken. Statt vormals 7,50 Euro kostet das Kontomodell Sparda Giro von da an nur noch 3,90 Euro pro Monat.
Kunden wie Mitglieder verloren
Hettich hatte als CEO stets zugestanden, dass die Sparda in den vergangenen Jahren durch die Einführung der Girokonto-Gebühren, aber auch das BGH-Urteil zu AGB-Änderungen Kunden wie Mitglieder verloren hat. „Das waren harte Jahre“, so Hettich. Nach dem Kundenhöchststand von 713.000 (davon 537.000 Mitglieder) 2019 sind die Zahlen bis 2022 auf 642.000 (469.000) geschrumpft. Dafür aber hat bei den verbliebenen Kunden die Nutzung der neuen App bei Banking-Themen laut Hettich deutlich zugenommen. Bleibende Spuren hat der scheidende CEO auch bei dem Stuttgarter Start-up Comeco hinterlassen, bei dem die Sparda Baden-Württemberg mit 44% größte Gesellschafterin ist. Comeco betreibt bekanntlich die Multibanking-App Teo.