Wirecard-Derivate

BaFin-Strafanzeige gegen Schütz

Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin hat Strafanzeige gegen den im Aufsichtsrat der Deutschen Bank vertretenen Investor Alexander Schütz gestellt.

BaFin-Strafanzeige gegen Schütz

Von Anna Sleegers, Frankfurt

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat Strafanzeige gegen den im Aufsichtsrat der Deutschen Bank vertretenen Investor Alexander Schütz gestellt. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München bestätigte am Montag auf Anfrage, dass wegen Derivatgeschäften auf Wirecard-Aktien eine Strafanzeige unterwegs sei. Da diese jedoch noch nicht vollständig bei der Ermittlungsbehörde eingegangen sei, könne sie noch nichts zum genauen Inhalt sagen. Zudem werde die Staatsanwaltschaft zunächst ihre örtliche Zuständigkeit zu prüfen haben. Schütz ist Österreicher und lebt in Wien. Eine Sprecherin der Bundesanstalt lehnte einen Kommentar dazu ab.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg und andere Medien Anfang des Jahres berichteten, hatte die Behörde Geschäfte mit Finanzinstrumenten auf Wirecard-Aktien untersucht, die Schütz im April 2019 getätigt hatte. Diese hatten intern für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie in zeitliche Nähe mit dem Einstieg des japanischen Tech-Investors Softbank bei dem inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister aus Aschheim bei München fielen. Dieser hatte der damals noch im Dax notierten Aktie zu erheblichen Kursgewinnen verholfen.

Schütz (Jahrgang 1967) war zuvor wegen einer durch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss publik gewordenen Mail an Wirecard-Chef Markus Braun in die Kritik geraten. Darin hatte er diesen dazu aufgefordert, Journalisten fertigzumachen, die kritisch über Wirecard be­richteten. Inzwischen hat er angekündigt, sein Aufsichtsratsmandat bei der Deutschen Bank mit Ablauf der Hauptversammlung am 27. Mai niederzulegen (vgl. BZ vom 11. März).