Kreditwirtschaft

Bankenverband strukturiert Führung um

Nach dem Abschied von Co-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid baut der Bundesverband deutscher Banken (BdB) seine Führungsstruktur um und richtet vier Geschäftsbereichsleitungen ein.

Bankenverband strukturiert Führung um

Von Bernd Neubacher, Frankfurt

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) bekommt eine neue Führungsstruktur. Ab Mai würden Arbeit und Themen in vier Geschäftsbereichen organisiert, teilte die Lobbyorganisation der privaten Banken am Dienstag mit. Rund drei Monate nach Abschied von Co-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid richtet der Verband unter dem verbliebenen Hauptgeschäftsführer Christian Ossig nun vier Geschäftsbereichsleitungen ein und besetzt drei davon intern und eine extern.

Dies solle nach Krautscheids Abschied die Berichtslinien bündeln, heißt es im BdB. Ab August wird Henriette Peucker den Geschäftsbereich „Politik und Innovation“ verantworten und als Stellvertreterin von Hauptgeschäftsführer Ossig antreten. Sie wechselt von der Kommunikationsberatung Finsbury Glover Hering, wo sie nach Stationen bei Citigroup und der Deutschen Börse seit 2010 arbeitete, unter anderem als verantwortliche Partnerin für den Standort Brüssel.

Den Geschäftsbereich „Kunden und Märkte“ wird die Juristin und Bankerin Miye Kohlhase führen, die im Verband bisher die Themengruppe „Kapitalmärkte“ verantwortet. Als Leiter des Geschäftsbereichs „Bankenaufsicht und Einlagensicherung“ tritt Hilmar Zettler an, Leiter der Einlagensicherung, welcher deren jüngste Reform nach Pleite der Greensill Bank vorangetrieben hat. „Organisation und Kommunikation“ wird Oliver Santen obliegen; der Kommunikationschef ist künftig auch für Human Relations, Finanzen und IT zuständig.

Der COO ist passé

Den Stab und weitere Aufgaben der Verbandssteuerung verantwortet Markus Becker-Melching, bislang Chief Operating Officer (COO) beim BdB. Die übrige Struktur mit gut 30 Themengruppen bleibt im rund 160 Leute zählenden Verband bestehen. Für die Berliner Organisation ist es nicht die erste Reform der Führungsstruktur. Vor zwei Jahren hatte der BdB die Position des COO eingeführt und seine Geschäftsfelder in 29 Teams aufgelöst, um Silodenken einzudämmen und die Effizienz zu erhöhen. Diese Struktur habe sich bewährt, hieß es am Dienstag. Die sieben bis dahin für verschiedene Themen zuständigen Geschäftsführer hatten dabei ihre Funktion und ihre Titel verloren. 2011 hatte der BdB die Zahl seiner Geschäftsführer um zwei auf sieben reduziert und die Vize-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Massenberg und Krautscheid zu „Mitgliedern der Hauptgeschäftsführung“ aufgewertet. Mit dem Umbau werde man reaktionsschneller, schlagkräftiger und effizienter, hatte es damals geheißen.

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