Seine lange und erfolgreiche Karriere bei Siemens hat Siegfried Russwurm bereits seit 2017 hinter sich. Diese begann 1992 in der Medizinsparte und führte den bodenständigen Oberfranken schließlich neun Jahre in den Konzernvorstand, verantwortlich zunächst für das Personal, später für das Industriegeschäft. Über zu wenig Arbeit kann sich der Vater zweier – mittlerweile erwachsenen – Kinder aber auch seither nicht beklagen: Russwurm führt Gesellschafterausschuss und Aufsichtsrat von Voith und sitzt zugleich dem Aufsichtsrat von Thyssenkrupp vor. Öffentlich in Erscheinung tritt er heute aber vor allem als Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), ein Amt, das er im Januar 2021 mitten in der schwierigen Pandemiezeit angetreten hat. Eigentlich eher auf Ausgleich bedacht, findet Russwurm, der als Honorarprofessor nebenher auch noch Grundlagen der Mechatronik an der Universität Erlangen-Nürnberg lehrt, hier auch mal deutliche Worte der Kritik in Richtung Regierung. Am Dienstag feiert der Ingenieur seinen 60. Geburtstag. An die große Glocke will er diesen Tag nicht hängen: Die Feier findet im engeren Familienkreis statt.