Ehrenpräsident

Bei Danone endet eine Ära

Nach dem Wechsel an der Spitze gehen die personellen Veränderungen bei Danone weiter. Der Nahrungsmittelkonzern, der sich im Frühjahr von Konzernchef Emmanuel Faber getrennt hat, kündigt an, bis 2023 fast den gesamten Verwaltungsrat erneuern zu...

Bei Danone endet eine Ära

Von Gesche Wüpper, Paris

Nach dem Wechsel an der Spitze gehen die personellen Veränderungen bei Danone weiter. Der Nahrungsmittelkonzern, der sich im Frühjahr von Konzernchef Emmanuel Faber getrennt hat, kündigt an, bis 2023 fast den gesamten Verwaltungsrat erneuern zu wollen. Damit endet eine Ära, denn dann wird auch Franck Riboud nicht länger das Schicksal des Konzerns verwalten, der durch die von seinem Vater Antoine 1973 eingefädelte Fusion von BSN und Gervais Danone entstanden ist. Der 65-Jährige kündigte an, das Kontrollgremium im April 2022 verlassen zu wollen, wenn sein bisheriges Mandat endet. Er wird jedoch seinen Titel als Ehrenpräsident behalten. Riboud hat das operative Geschäft des Joghurtherstellers von 1996 bis 2014 geleitet und stand bis 2017 auch an der Spitze des Verwaltungsrates. In beiden Funktionen war er von Faber abgelöst worden, der auf Druck von Investoren zunächst die operative Geschäftsführung abgab, dann auch die Leitung des Verwaltungsrates, dem seit März der frühere Legrand-Chef Gilles Schnepp vorsteht. Die operative Geschäftsführung soll am 15. September Antoine de Saint-Affrique übernehmen, der bisherige Chef von Barry Callebaut.

„Ich bin glücklich, dass für die Gruppe und den Verwaltungsrat ein neuer Zyklus beginnt“, erklärte Riboud in einem von Danone veröffentlichten Kommuniqué. Seine einzige Sorge sei, Danone so gut wie möglich zu dienen und Antoine de Saint-Affrique so gut wie möglich zu unterstützen, damit er dem Konzern zu neuem Wachstum verhelfen könne. „Ich bin sicher, dass die Weiterentwicklung des Rates die Umsetzung seiner Projekte erleichtern wird.“ Als Ehrenpräsident werde er dem Konzern weiter mit wohlwollendem Blick zur Verfügung stehen.

Neben Riboud sollen bis auf Verwaltungsratschef Schnepp, 62, und zwei Vertreter der Arbeitnehmer alle Mitglieder des Gremiums ersetzt werden. Laut Danone haben sich alle dafür ausgesprochen, keine Verlängerung ihrer 2022 oder 2023 endenden Mandate zu beantragen. Neben Riboud hört 2022 auch Clara Gaymard auf, 2023 folgen Gaëlle Olivier, Isabelle Seillier, Jean-Michel Severi­no, Lionel Zinsou, Guido Barilla, Cécile Cabanis, Michel Land und Serpil Timurav. Der künftige Generaldirektor soll auf der nächsten Hauptversammlung für den Verwaltungsrat vorgeschlagen werden.