Die Hamburger Sparkasse (Haspa) bekommt zum zweiten Mal in ihrer fast 200-jährigen Unternehmensgeschichte ein weibliches Vorstandsmitglied. Wie die privatwirtschaftlich organisierte, größte deutsche Sparkasse am Freitag mitteilte, wurde Birte Quitt zum 1. Januar 2024 in das Führungsgremium der Haspa Finanzholding und der Haspa AG berufen. Nach dem Ausscheiden von Frank Brockmann, der bis Juni für die Bereiche Firmenkunden und Private Banking zuständig war, gehören dem Haspa-Vorstand künftig wieder fünf Mitglieder an.

Die aus Lüneburg stammende Quitt wird den Institutsangaben zufolge für Teile des Privat- und Firmenkundengeschäfts, des Produktportfolios sowie für das Vertriebsmanagement und Marketing verantwortlich sein. Zudem übernehme sie in der Haspa-Finanzholding Verantwortung für die Beteiligung von 15% an der ebenfalls privatrechtlich aufgestellten Bordesholmer Sparkasse und für die Beteiligung an der Tochtergesellschaft Haspa Next. Die 52-Jährige arbeitet seit 2022 als Bereichsvorständin Privat- und Firmenkunden für die Haspa.

Vor ihrem Wechsel nach Hamburg war die Diplom-Betriebswirtin und Bankkauffrau von 2009 an für den Vertrieb im Privat- und Firmenkundengeschäft der Erste Bank der Österreichischen Sparkassen verantwortlich. Später war sie Bereichsleiterin der Erste Group Bank in Österreich und leitete unter anderem die strategische Weiterentwicklung des Retailgeschäfts in sieben Ländern. Weitere berufliche Stationen nach dem Betriebswirtschaftsstudium an der Frankfurt School of Finance and Management waren ab 2002 die Dresdner Bank und ab 2007 die Commerzbank.

Dem seit 2007 von Harald Vogelsang geführten Haspa-Vorstand gehören derzeit Olaf Oesterhelweg, seit Oktober als Nachfolger von Brockmann stellvertretender Vorstandschef, sowie Axel Kodlin und Jürgen Marquardt an. Bis 2020 war als erste Frau auch Bettina Poullain Mitglied des Gremiums. Die Diplom-Kauffrau, Tochter des Ende Juli 2013 verstorbenen Krupp-Patriarchen Berthold Beitz sowie Schwiegertochter des im Februar 2015 verstorbenen früheren WestLB-Vorstandsvorsitzenden Ludwig Poullain, war zuletzt für das Privatkundengeschäft zuständig.

Die Zahl weiblicher Mitglieder in deutschen Sparkassenvorständen ist nach wie vor gering. Laut Barkow Consulting stieg sie bis Ende September im Vorjahresvergleich um acht auf 64, der Frauenanteil in den Führungsgremien der deutschlandweit rund 350 Sparkassen erhöhte sich demnach um 1 Prozentpunkt auf 7,3%. Wie die Haspa am Freitag weiter mitteilte, liegt die operative Verantwortung für Unternehmenskunden sowie weitere Bereiche des Privat- und Firmenkundengeschäfts seit Juli 2023 bei Bereichsvorstand Michael Maaß.