Beim Linux-Spezialisten Suse geht es Schlag auf Schlag. Nachdem Melissa Di Donato, die den Softwarekonzern während der Pandemie an die Börse geführt hatte, im März überraschend als CEO zurückgetreten war, nimmt nun Finanzchef Andy Myers Ende des Monats seinen Hut. Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Jonathan Atack dessen Aufgaben zum 1. Juli übernehmen, wie das Unternehmen mitteilte. Er habe als Vizepräsident der Finanzabteilung sowie Investor Relations in den vergangenen zwei Jahren an Myers berichtet, hieß es. Die Suche nach einem Finanzvorstand sei in vollem Gange.

Zuletzt hatte das Unternehmen die Jahresprognose deutlich gesenkt, nachdem das zweite Quartal (per 30. April) sehr schwach verlaufen war. Der Umsatz trat mit 162 Mill. Euro praktisch auf der Stelle. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern, der eine schwache Konjunktur sowie Reibungsverluste aufgrund eines Umbaus im Vertrieb anführte, nun nur noch mit einem Umsatzplus von 5%. Zuvor waren 11% bis 13% avisiert worden. Auch die operative Marge soll gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte schwächer ausfallen und bei 35% landen. Nachfolger Di Donatos ist der ehemalige Red-Hat-Manager Dirk-Peter van Leeuwen, von dem ein “beschleunigtes profitables Wachstum” erwartet wird. Der Finanzinvestor EQT hält an Suse noch 76%.