Carsten Coesfeld schafft den Sprung in den Konzernvorstand von Bertelsmann. Vom 1. Januar an werde er das neue Ressort „Investments und Financial Solutions“ verantworten, kündigte das Medienunternehmen in Gütersloh an. Dann wird wieder ein Familienmitglied dem obersten Management angehören. Der 36 Jahre alte Coesfeld ist einer der Enkel aus der ersten Ehe des früheren Bertelsmann-Chefs Reinhard Mohn, der 2009 gestorben ist. Bisher hat der Konzernvorstand mit dem Vorsitzenden Thomas Rabe drei Mitglieder.

Coesfeld ist seit Juni des vergangenen Jahres CEO von Bertelsmann Investments. Seitdem gehört er auch dem sogenannten Group Management Committee an, das den Vorstand nach Angaben des Unternehmens in Fragen der Strategie und Entwicklung des Konzerns unterstützt. In der Branche zählen er und sein drei Jahre jüngerer Bruder Thomas Coesfeld zu den Kandidaten für die künftige Leitung von Bertelsmann. Rabe (58) ist seit 2012 Vorstandsvorsitzender, sein Vertrag läuft Ende 2026 aus. Thomas Coesfeld wird von Januar 2024 an als Nachfolger von Hartwig Masuch BMG leiten, das Musikgeschäft von Bertelsmann.

Dem künftigen Vorstand Carsten Coesfeld attestiert Rabe, „Bertelsmann in seinen vielen Facetten“ zu kennen: Er „hat mehrere Geschäfte zu Wachstum geführt und stellt bei Bertelsmann Investments wichtige Weichen für die Zukunft des Unternehmens“. Coesfeld hat Betriebswirtschaftslehre studiert und begann seine Berufslaufbahn 2009 im Private-Equity-Fonds von Goldman Sachs in London. 2011 kam er als Assistent des Vorstandsvorsitzenden zu Bertelsmann.

Bald darauf war er in Führungspositionen des Dienstleistungsunternehmens Arvato tätig. Von 2020 an leitete er den Londoner Verlag DK. Bertelsmann Investments investiert nach Angaben des Unternehmens unter Coesfelds Führung in Start-ups in den USA und Europa sowie in Indien, China und Südostasien. Aktuell halte das Unternehmen 370 Beteiligungen in der Welt.