PersonalieVilleroy & Boch

Bleibt Frank Göring doch CEO über Ende 2023 hinaus?

Frank Göring hatte im Frühjahr seinen Rückzug als Vorstandssprecher von Villeroy & Boch angekündigt – doch nun hat der 62-Jährige die größte Akquisition der 275-jährigen Firmengeschichte eingefädelt.

Bleibt Frank Göring doch CEO über Ende 2023 hinaus?

Geht CEO Göring wirklich oder bleibt er nun doch?

md Frankfurt

Mit der Übernahme des belgischen Wettbewerbers Ideal Standard für etwa 430 Mill. Euro stemmt der Badausstatter und Geschirrhersteller Villeroy & Boch die größte Akquisition seiner 275-jährigen Firmengeschichte. Die Transaktion verantwortet Frank Göring, seit 2007 Vorstandssprecher, seit 2009 Vorstandsvorsitzender des Unternehmens mit Sitz im saarländischen Mettlach. Wenn ein solcher Deal eingefädelt und zum Abschluss gebracht wird, will ein Manager in aller Regel auch die Umsetzung bzw. Integration des Zukaufs begleiten. Genau das ist hier der Casus knacksus: Denn Göring, seit 26 Jahren für Villeroy & Boch tätig, davon 18 Jahre im Vorstand, hatte in der Bilanzpressekonferenz Mitte März seinen Rückzug angekündigt: "Ich habe vor, zum Ende des Jahres aufzuhören", so Göring vor einem halben Jahr. Einzige Einschränkung damals: dass bis Ende 2023 ein geeigneter Nachfolger oder eine Nachfolgerin gefunden sei.

Begeisterung über Akquisition von Ideal Standard

Verhandlungen mit den Eignern bzw. dem Management von Ideal Standard seien seit Mitte 2022 geführt worden, berichtete Göring gestern in einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch. Insofern hätte der 62-Jährige mit seiner Rückzugsankündigung im März etwas vorsichtiger sein sollen. Denn nun war ihm deutlich anzumerken, dass es ihm in den Fingern juckt, diese Übernahme auch nach dem Closing, das für Anfang 2024 erwartet wird, zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Seine Begeisterung über den Deal wirkte jedenfalls keinen Moment aufgesetzt.

Ich werde die Integration begleiten.

Frank Göring

In der nächsten Woche finde eine Aufsichtsratssitzung statt, sagte Göring. Vielleicht gibt es dann im Anschluss von einem Schwenk, die Personalplanung an der Vorstandsspitze betreffend, zu berichten. Vorerst bleibt Göring aber zurückhaltend: Zu mehr als der Aussage "Ich werde die Integration begleiten" ließ sich der Diplom-Kaufmann trotz Nachfrage von Medienvertretern nicht hinreißen. Dass er ohnehin nicht endgültig von Villeroy & Boch Abschied nehmen wollte, hatte er schon im März deutlich gemacht, als er davon sprach, dass er nach der Cooling-off-Periode von zwei Jahren "gerne in den Aufsichtsrat einziehen" würde.

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