Ex-Commerzbank-Chef

Blessing steigt in Geschäft mit Spacs ein

Martin Blessing steigt in das Geschäft mit Blankoscheck-Unternehmen ein, auch bekannt als Special Purpose Acquisition Companies (Spacs). Der ehemalige Commerzbank-Chef will mit einem Börsengang Geld für ein Zweckunternehmen einsammeln, das sich auf...

Blessing steigt in Geschäft mit Spacs ein

Bloomberg

– Martin Blessing steigt in das Geschäft mit Blankoscheck-Unternehmen ein, auch bekannt als Special Purpose Acquisition Companies (Spacs). Der ehemalige Commerzbank-Chef will mit einem Börsengang Geld für ein Zweckunternehmen einsammeln, das sich auf Deals in der europäischen Finanzindustrie ausrichten wird, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Blessing habe mit mehreren potenziellen Partnern darüber ge­sprochen, mit einem Börsengang in Amsterdam etwa 300 Mill. Euro aufzunehmen, sagten die Personen. Er werde dabei von Credit Suisse beraten, hieß es. Andere Banken könnten noch dazustoßen.

Blankoscheck-Firmen bestehen typischerweise aus einem reinen Firmenmantel, der ohne operatives Ge­schäft an die Börse geht. Das Ziel solcher Übernahmevehikel besteht darin, Börsen-Kandidaten zu finden und diese mit den im IPO aufgenommenen Mitteln zu übernehmen. Dieser aus den USA kommende Trend wird auch in Europa populärer.

Blessings Pläne könnten sich noch in den Details ändern, hieß es von den Informanten. Blessing und Credit Suisse wollten die Informationen nicht kommentieren. Blessing war nach seiner Zeit bei der Commerzbank zur UBS gewechselt, wo er zeitweise sogar als möglicher künftiger Vorstandschef im Gespräch war. Er verließ die Schweizer Bank jedoch 2019 im Zuge einer Führungskrise.

Auch andere ehemalige Führungskräfte setzen auf Spacs. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Credit Suisse, Tidjane Thiam, plant angeblich ein 250-Mill.-Dollar-Vehikel. Michael Klein, Ex-Banker der Citigroup, und der ehemalige Investment-Banking-Chef der Deutschen Bank, Garth Ritchie, haben bereits solche Unternehmen in den Vereinigten Staaten gelistet.