Der US-Milliardär Mike Bloomberg (81) hat Mark Carney (58) zum Chairman des neuen Boards von Bloomberg ernannt. Vermutlich lernte er den ehemaligen Gouverneur der Bank of England im Rahmen seines Engagements für den Klimaschutz kennen, denn Carney jettet als UN-Klimabotschafter um die Welt. Noch als Notenbanker hatte er das Thema Klimarisiken auf die Tagesordnung der Londoner City gesetzt. Schon vor dem EU-Referendum 2016 hatte er sich in apokalyptischen Prophezeiungen geübt, damals allerdings für den Fall, dass es zum Brexit kommt.

Nach seinem vorzeitigen Abgang als Notenbankchef ging er 2020 beim kanadischen Finanzinvestor Brookfield an Bord. Den Weg in die Politik, den er angeblich einschlagen wollte, hatte ihm der Erfolg von Justin Trudeau verbaut. Mittlerweile ist Carney Chairman von Brookfield Asset Management. Außerdem gehört er dem Global Advisory Board von Pimco an, der „Informationen und Einsichten in globale wirtschaftliche, politische und strategische Entwicklungen und deren Implikationen für die Finanzmärkte“ liefern soll. In Großbritannien hatte Carney in dieser Hinsicht gemischte Gefühle hinterlassen. Mit seiner „Forward Guidance“, die eigentlich signalisieren sollte, wohin sich die Geldpolitik entwickelt, schickte er die Märkte so oft in die Irre, dass ihm das den Spitznamen „der unzuverlässige Liebhaber“ einbrachte. Nebenbei sitzt der Oxford-Absolvent auch noch im Board des Zahlungsdienstleisters Stripe, im Board of Trustees des Weltwirtschaftsforums WEF und anderen Gremien.