Der aktivistische Investor Bluebell Capital Partners will die Führung des Schweizer Luxuskonzerns Richemont um den ehemaligen Chef des Konkurrenten Bulgari erweitern. Bluebell hat Francesco Trapani für den Verwaltungsrat nominiert, um dort die A-Aktien des Hedgefonds zu vertreten, wie aus einem Schreiben an Richemont vom 14. Juli hervorgeht, das Bloomberg nun einsehen konnte. Trapani, ein Urenkel des Bulgari-Gründers, war bis 2011 fast drei Jahrzehnte lang Chef des Konzerns und wurde danach einer der Gründer von Bluebell.

Richemont mit ihren Marken Cartier, Vacheron Constantin und Montblanc wird von Verwaltungsratschef Johann Rupert kontrolliert. Der südafrikanische Milliardär verfügt laut Jahresbericht des Unternehmens zwar nur über 10 % des Aktienkapitals des Unternehmens, jedoch dank seiner B-Aktien über 51 % der Stimmrechte. Bluebell hält etwas mehr als eine Million A-Aktien – ein Anteil im Wert von etwa 109 Mill. sfr. Ein Anteil dieser Größe berechtigt Aktionäre, Tagesordnungspunkte für die Generalversammlung zu beantragen. Richemont lehnte es ab, sich zu den Details der Forderungen in dem Schreiben zu äußern.

Bluebell fordert auch eine Satzungsänderung, mit der die Mindestzahl der Verwaltungsratsmitglieder, welche die A-Aktien vertreten, von einem auf drei erhöht und außerdem festgelegt wird, dass jeweils dieselbe Anzahl von A-Aktien und B-Aktien bestimmt werden muss. Über die vorgeschlagene Ernennung von Trapani sollen nur Aktionäre der A-Klasse abstimmen, fordert der Hedgefonds.