EU-Parlament

Breite Mehrheit für Ross als neue ESMA-Chefin

Nur knapp zwei Wochen nach ihrer Nominierung durch die EU-Mitgliedstaaten hat das Europäische Parlament grünes Licht für die Berufung von Verena Ross zur neuen Chefin der europäischen Markt- und Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA gegeben.

Breite Mehrheit für Ross als neue ESMA-Chefin

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Nur knapp zwei Wochen nach ihrer Nominierung durch die EU-Mitgliedstaaten hat das Europäische Parlament grünes Licht für die Berufung von Verena Ross zur neuen Chefin der europäischen Markt- und Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA gegeben. Die Wahl war erwartet worden, da auch der Wirtschafts- und Währungsausschuss (Econ) schon ein klares positives Votum abgegeben hatte. Ross erhielt im Plenum in Straßburg nun 555 Ja-Stimmen bei lediglich 56 Gegenstimmen sowie 81 Enthaltungen.

Die 53-jährige Deutsche kennt die ESMA: Sie war bereits bis Mai 2021 Exekutivdirektorin der in Paris ansässigen EU-Behörde gewesen. Ihre Berufung war aber lange blockiert gewesen, weil die italienische Regierung auf die Nominierung des Italieners Carmine Di Noia zum Nachfolger des langjährigen Chefs Steven Maijoor gedrungen hatte.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Markus Ferber, zeigte sich froh, dass der lange Nominierungsprozess endlich zu einem Ende gekommen sei. „Während der Rat die ESMA über Monate kopf- und führungslos gelassen hat, hat das Europäische Parlament Handlungsfähigkeit gezeigt“, betonte der CSU-Finanzexperte. „Gerade vor dem Hintergrund des Brexits und der Digitalisierung der Finanzmärkte brauchen wir eine starke ESMA, um einen einheitlichen europäischen Aufsichtsansatz sicherzustellen.“

Die als durchsetzungsstark geltende Ross ist ausgebildete Sinologin und Ökonomin, die zu Beginn ihrer Karriere zunächst als Analystin für die Bank of England und dann für die britische Financial Service Authority (FSA) gearbeitet hatte, bevor sie 2011 zur ESMA stieß.