Brenntag-CEO geht Ende 2025
Brenntag-CEO will
keinen neuen Vertrag
ab Köln
Christian Kohlpaintner, der seit 2020 an der Spitze des Chemielogistikers Brenntag steht, lässt seinen Ende 2025 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Im Vorgehen folgt er damit CFO Kristin Neumann, deren Vertrag im März kommenden Jahres endet. Doch es gibt Unterschiede. Kohlpaintner befindet sich in seiner zweiten Amtszeit. Wenn er geht, ist er 62 Jahre alt. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass sich der zupackende Manager aufs Altenteil zurückzieht, eine operative Führungsaufgabe strebe er jedoch nicht mehr an, heißt es.
Für Brenntag ist die Personalie ein Paukenschlag, trägt der eingeschlagene Transformationsweg doch Kohlpaintners Handschrift. Vollenden müssen ihn von 2026 an andere. Die Entscheidung gegen eine dritte Amtszeit fußt nach den Angaben auf „privaten Gründen“. Anders als bei Neumann hat der Aufsichtsrat aber gut ein Jahr Zeit für die Nachfolgeregelung. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, wird der promovierte Chemiker zitiert. Zugleich dürfte Kohlpaintner aber auch aufatmen, sitzen ihm seit längerem doch Aktionärsaktivisten im Nacken.
Ärger mit Aktionärsaktivisten
War es Kohlpaintner 2023 noch gelungen, sich dem Druck auf eine rasche Aufspaltung der Gesellschaft zu widersetzen, bahnt sich neuer Ärger an. Denn Brenntag hat kürzlich entschieden, die Entflechtung der beiden Geschäftsbereiche Essentials und Specialties unter dem Konzerndach voranzutreiben. Damit sollen Dissynergien und Einmalkosten der Auftrennung verringert werden. Ursprünglich hatte Kohlpaintner angekündigt, bis 2026 „startklar“ für den nächsten Schritt zu sein.
Seither hat nicht nur „Ankeraktionär“ Michael Kühne sein Engagement auf über 15% aufgestockt. Mit Artisan Partners hat auch ein neuer Aktivist eine Position von mehr als 10% aufgebaut.