Brenntag-CFO Neumann will keinen neuen Vertrag
Brenntag-CFO Neumann verzichtet auf neuen Vertrag
ab Köln
Nach nicht einmal drei Jahren im Amt als Finanzchefin von Brenntag hat Kristin Neumann entschieden, ihren bis März 2025 reichenden Vertrag nicht zu verlängern. Wie es heißt, „aus persönlichen Gründen“. Das wirft Fragen auf, werden Vorstandsverträge in aller Regel doch mit viel Vorlauf verlängert. Neumann hingegen bleibt nur noch fünf Monate bei dem Chemiedistributeur, der erst im August seine Prognose kassieren musste.
Das eine muss nicht notwendigerweise mit dem anderen zusammenhängen, zumal die 52-Jährige ihre Aufgaben bis dahin in vollem Umfang weiterführt und einen geordneten Übergang sicherstellt, wie versichert wird. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, wird Neumann zitiert. Sie sei „dankbar“ für die Zeit, in der sie das Unternehmen und seinen Weg in die Zukunft begleiten konnte.
Keine leichte Zeit
Und das war keine einfache Zeit, folgte den öffentlich gewordenen Übernahmeüberlegungen des Wettbewerbers Univar doch eine Aktionärsattacke der besonderen Art. Aktionärsaktivisten hatten es in der Hauptversammlung 2023 auf eine Kampfabstimmung ankommen lassen, um den Aufsichtsrat nach den eigenen Vorstellungen zu besetzen. Dieser Plan scheiterte jedoch.
Die von Anteilseignern gewünschte Aufspaltung des Konzerns in zwei rechtlich selbständige Einheiten war damit jedoch nicht vom Tisch. Im Dezember vorigen Jahres kündigte Brenntag genau das an, auch wenn sich der Chemielogistiker bis 2026 Zeit nehmen wird.
Neumann, die viele Jahre als Finanzchefin der Lufthansa-Tochter LSG fungierte, wird dann nicht mehr an Bord sein. Wie Brenntag mitteilt, läuft der Prozess zur Nachbesetzung. „Zeitnah“ werde über die Nachfolge entschieden. Aufsichtsratschef Richard Ridinger dankte Neuman und würdigte sie als „hervorragende Führungspersönlichkeit“.