Buchholz verlässt Gruner + Jahr Julia Jäkel neu im Vorstand
ahe – Der Vorstandschef des Hamburger Verlagshauses Gruner + Jahr (G+J), Bernd Buchholz, hat wie allgemein erwartet seinen Hut genommen. Wie die Bertelsmann-Tochter mitteilte, scheidet der 50-Jährige “einvernehmlich” aus dem Unternehmen aus. Genauere Begründungen hierzu wurden nicht genannt. Der Jurist und Volkswirt hatte den Verlag dreieinhalb Jahre lang geführt. Buchholz hatte Ende August auch schon seinen Platz im Bertelsmann-Vorstand geräumt. Daher war sein Ausscheiden auch bei Gruner + Jahr bereits in der Öffentlichkeit erwartet worden.Neu in den Vorstand wurde Julia Jäkel berufen. Die 40-Jährige, die bislang für die Verlagssparte “G+J Life” verantwortlich war, soll den Traditionsverlag künftig gemeinsam mit den beiden anderen Vorständen Torsten-Jörn Klein und Achim Twardy führen. Einen Vorstandsvorsitzenden gibt es vorerst nicht mehr. Jäkel, die mit dem früheren TV-Moderator Ulrich Wickert verheiratet ist, übernimmt im Vorstand künftig die Verantwortung für das Zeitschriften- und Digitalgeschäft in Deutschland. Der G+J-Aufsichtsratsvorsitzende, Bertelsmann-Chef Thomas Rabe, bezeichnete Jäkel als “eine hervorragende Managerin mit hoher verlegerischer Kompetenz”. Gruner + Jahr werde künftig von einem Team erfahrener Verlagsmanager geführt. Familie Jahr bleibt an BordIn diesem Team wird der 48-jährige Klein als Auslandsvorstand weiterhin für alle internationalen Aktivitäten des Verlages zuständig sein. Der 52 Jahre alte Twardy übernimmt wieder den Bereich Operations, behält weiter aber die Zuständigkeit für die Finanzen, den Bereich Druck und Beteiligungen sowie die Corporate Services.Nach den Worten von Rabe ist G+J nun bestens aufgestellt, um insbesondere die Digitalisierung von Inhalten und Marken voranzutreiben. “Bertelsmann und die Familie Jahr werden sich als Gesellschafter dafür einsetzen, dass sich Gruner + Jahr erfolgreich weiterentwickeln kann”, erklärte er zur weiteren Zukunft der Konzerntochter.Rabe hatte in der vergangenen Woche noch bestätigt, mit der Jahr-Holding in Gesprächen über die weitere Ausrichtung von G+J zu stehen. Dem Vernehmen nach ging es dabei vornehmlich um einen Anteilstausch. Dabei sollte die Jahr-Familie angeblich eine direkte Beteiligung an Bertelsmann im Austausch gegen ihre Sperrminorität bei G+J anstreben.