Cameron berät Jeb Bushs Private-Equity-Firma Finback
Cameron berät Jeb Bushs
Private-Equity-Firma Finback
hip London
Der ehemalige britische Premier David Cameron hat einen neuen Job. Er will die Private-Equity-Gesellschaft Finback Investment Partners beraten. Sie wurde von Jeb Bush gegründet, dem Bruder des früheren US-Präsidenten George W. Bush.
Das im Parlament für solche Tätigkeiten zuständige Gremium, das Advisory Committeee on Business, machte Camerons neues Engagement bekannt. Er arbeitet nebenbei auch noch für den Makro-Hedgefonds Caxton Associates und den Zahlungsabwickler Paycargo, der sich auf den Frachtverkehr spezialisiert hat.
Lobbyist für Lex Greensill
Das lukrativste Engagement des Eton-Zöglings und Oxford-Absolventen war jedoch seine Tätigkeit als Lobbyist für das vermeintliche Fintech-Wunderkind Lex Greensill. Wie die BBC berichtete, erhielt er von Greensill Capital bis zu deren Zusammenbruch um die 10 Mill. Dollar.
Dabei blieb seine Klinkenputzertätigkeit für das auf Beschaffungskettenfinanzierung spezialisierte Unternehmen weitgehend erfolglos. Seine 56 Textbotschaften an Minister und Spitzenbeamte wurden nicht erhört. Dafür war sein Ruf in der Öffentlichkeit ruiniert.
Jugendlicher Charme verblasst
Als Cameron 2010 Premierminister wurde, versprühte er noch einen gewissen jugendlichen Charme. Unter seiner Führung schafften es die Konservativen 2015 auf eine eigene Mehrheit ohne die Liberaldemokraten, mit denen sie fünf Jahre lang regiert hatten. Einer der Gründe dafür war das Versprechen, eine Volksabstimmung über die Mitgliedschaft des Landes in der EU abzuhalten.
Cameron warb nach Kräften für den Verbleib in der Staatengemeinschaft. Doch am Ende stimmte eine Mehrheit für den Austritt aus dem Handelsblock. Cameron schmiss hin. Unvergessen bleibt, dass er eine fröhliche Melodie summte, als er sich vom Rednerpult in der Downing Street auf den Weg zurück in seinen Amtssitz machte. Theresa May füllte am Ende das Machtvakuum.
Unverhofftes Comeback
Dass er noch einmal in die Politik zurückkehren könnte, galt danach als unwahrscheinlich. Doch im November 2023 holte ihn Rishi Sunak als Außenminister in sein Kabinett. Um das zu ermöglichen, musste Cameron zuerst als Lord ins Oberhaus gehievt werden. „Erstaunlich“ nannte der ehemalige Parteivorsitzende Iain Duncan Smith den Vorgang. Im Juli 2024 wurde die Regierung abgewählt.