CEO von Unity Software geht im Streit
CEO von Unity
geht im Streit
dpa-afx/kra Frankfurt
Der Chef des Spielesoftware-Anbieters Unity, John Riccitello, geht nach der Kontroverse um ein neues Preismodell, das Games-Entwickler gegen die Firma aufgebracht hatte. Den Posten werde vorläufig der frühere Chef des Software-Anbieters Red Hat, James Whitehurst, übernehmen, teilte Unity in der Nacht zum Dienstag mit.
Unity stellt eine sogenannte Game Engine zur Verfügung, eine Software-Umgebung, in der das Spiel entwickelt und dargestellt wird. Damit ist die Firma ein Schlüssel-Partner für viele Spiele-Anbieter. Im September hatte Unity ein neues Preismodell eingeführt. Kern war, dass Entwickler nach Überschreiten der Marke von 200.000 Downloads oder 200.000 Dollar Umsatz bei jeder Installation ihres Spiels eine Gebühr bezahlen sollten.
Kleine Anbieter fühlen sich benachteiligt
Betroffene kritisierten unter anderem, dass dies auch bei kostenlosen Spielen gelten sollte und kleine Anbieter besonders hart treffen würde. Einige Entwickler kündigten an, zu konkurrierenden Game-Engine-Plattformen zu wechseln. Nach dem Aufruhr in der Branche wurden die Änderungen bereits zum Teil zurückgefahren. Unity ließ in der Ankündigung von Riccitiellos Abgang die Kontroverse unerwähnt.
Unity Software war im September 2020 an die Börse gekommen. Ein Jahr später setzte der Wert allerdings bereits zu einer nachhaltigen Talfahrt an. Kletterte der Kurs nach der Erstnotiz in der Spitze über die Marke von 150 Dollar, pendelt er nun bei 31 Dollar. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt nur noch rund 11,5 Mrd. Dollar.