Cewe-Chef Friege bleibt nun doch im Vorstand
dpa-afx
Nach internen Verwerfungen beim Fotodienstleister Cewe bleibt der Vorstandsvorsitzende Christian Friege nun doch länger im Unternehmen als gedacht. Der Manager bleibe über den 31. Dezember 2022 hinaus im Vorstand, teilte das im SDax notierte Unternehmen im niedersächsischen Oldenburg mit. Ob er aber auch weiter den Konzern leitet, ist nach wie vor noch offen.
Möglich ist der Verbleib durch eine Sonderregelung: So hat der Erbe des Firmengründers und Destinatär der Neumüller-Stiftung, Alexander Neumüller, Friege über das Vertragsende hinaus in den Vorstand berufen. Neumüller kann nach Unternehmensangaben maximal eine Person zur gleichen Zeit in den Vorstand entsenden.
Vorwürfe der Stiftung
Mitte März war bekannt geworden, dass das einflussreiche Stiftungskuratorium Frieges Vertrag aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die Unternehmensführung nicht verlängert. Als persönlich haftende Gesellschafterin führt die Neumüller Cewe Color Stiftung die Geschäfte des börsennotierten Cewe-Unternehmens. Wenige Wochen darauf kritisierte es dann den Manager und warf ihm Versäumnisse bei der Frauenförderung vor. Trotz der „durchaus akzeptablen bis guten Arbeit Frieges“ hätten sich beim Kuratorium „seit längerer Zeit Bedenken gegen Frieges Leistungen und gegen sein Verhalten herausgebildet“, hieß es.
Der Aufsichtsrat des Unternehmens und die Gründerfamilie als größter Aktionär hatten sich allerdings für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen.