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Chef der Meag schmeißt nach nur zehn Monaten hin

sck - Paukenschlag bei der Meag, dem Vermögensverwalter der Munich Re und ihrer Erstversicherungstochter Ergo: Nach nur zehn Monaten an der Spitze der Geschäftsführung verlässt Philipp Waldstein Wartenberg (53) das Unternehmen. Als Nachfolger für...

Chef der Meag schmeißt nach nur zehn Monaten hin

sck – Paukenschlag bei der Meag, dem Vermögensverwalter der Munich Re und ihrer Erstversicherungstochter Ergo: Nach nur zehn Monaten an der Spitze der Geschäftsführung verlässt Philipp Waldstein Wartenberg (53) das Unternehmen. Als Nachfolger für die Position des Vorsitzenden der Meag-Geschäftsführung installierte der größte Rückversicherer der Welt den 56 Jahre alten Andree Moschner mit Wirkung zum 1. November 2019. Moschner, der seit dreieinhalb Jahren der Meag-Geschäftsführung angehört, übernimmt die neue Aufgabe zusätzlich zu seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Ergo, teilte der Assetmanager überraschend mit. Im Vorstand des Versicherers mit Sitz in Düsseldorf ist der aus Oberhausen stammende Diplom-Ökonom unter anderem für Finanzprodukte zuständig. Zuvor arbeitete Moschner für die Allianz. Beim Wettbewerber war er zuletzt Vorstand der Allianz Deutschland AG mit Zuständigkeit für das operative Geschäft.Zu den Gründen des abrupten Wechsels an der Spitze von Meag wollte sich der Konzern auf Nachfrage nicht äußern. Der Meag zufolge scheidet Waldstein Wartenberg aus dem Unternehmen aus, “um andere Aufgaben zu übernehmen”. Er solle noch bis zum Jahresende “beratend tätig bleiben”. Damit sei ein “reibungsloser Übergang” gewährleistet.Der Machtwechsel bei Meag lässt vermuten, dass vorherige Umbauten in der Organisationsstruktur dafür ausschlaggebend gewesen sein könnten. Waldstein Wartenberg folgte zum 1. Januar dieses Jahres auf den langjährigen Meag-Chef Thomas Kabisch (65), der den Vorsitz der Geschäftsführung nach 20 Jahren frei machte, um in den Ruhestand zu treten (vgl. BZ vom 17.5.2018). Mit Waldstein Wartenberg holte sich der Assetmanager als Nachfolger eine Führungskraft aus den eigenen Reihen. Der Wirtschaftswissenschaftler gehörte seit 2013 der Geschäftsführung der Meag an.Zweieinhalb Monate nach der Stabübergabe bei der Meag teilte die Munich Re mit, dass der Bereich Kapitalanlagen auf Ebene des Konzernvorstands angesiedelt werde. Mitte März dieses Jahres startete Nicholas J. Gartside als Chief Investment Officer (CIO) im Vorstand der Munich Re. Waldstein Wartenberg war damit ihm unterstellt. Für die seinerzeit neu geschaffene Position warb der Branchenprimus den 44-jährigen Briten von der US-Investmentbank J.P.Morgan ab (vgl. BZ vom 8. Januar). Offenbar konnten Waldstein Wartenberg und Gartside nicht gut miteinander. Man habe sich aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen getrennt, ist zu hören. In einer Pressemitteilung dankte Gartside dem scheidenden Meag-Chef für dessen Arbeit. “Wir wünschen ihm sowohl persönlich als auch für seine nächsten beruflichen Schritte alles Gute”, ließ sich der CIO zitieren.