Chris Gent 65
hei –Sein Name ist untrennbar mit einer der spektakulärsten Übernahmeschlachten der europäischen Nachkriegsgeschichte verbunden: Sir Christopher Gent, der den Adelstitel 2001 für seine “Verdienste um die Telekommunikationsindustrie” erhielt, war der Architekt eines globalen Akquisitionsfeldzugs, der Vodafone zum weltgrößten Mobilfunknetzbetreiber machte. Sein Meisterstück gelang dem Briten mit der Akquisition von Mannesmann im Jahr 2000, bei der sich die Protagonisten ein monatelanges beispielloses Mediengefecht lieferten.Am Ende “erkaufte” sich Gent die Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat des deutschen Traditionskonzerns mit rekordhohen Abfindungsprämien, die später Gegenstand des ebenfalls spektakulären Mannesmann-Prozesseswurden. Gent hatte Vodafone – als Spin-off des heute nicht mehr existenten britischen Rüstungskonzerns Racal – zusammen mit einigen Getreuen der ersten Stunde aufgebaut. 1997 wurde er CEO des Unternehmens. Kurz darauf gelang ihm der erste Quantensprung durch die Fusion mit dem US-Konzern Airtouch. Diese zählt ebenso wie der legendäre Mannesmann-Kauf zu den wenigen Mega-Deals der Branche, die wertschaffend waren. Allerdings versäumte es Gent, die Takeover-Party rechtzeitig zu verlassen. Die Einkäufe nach Mannesmann verärgerten die Aktionäre zunehmend, bis er im Jahre 2003 früher als erwartet ausschied. Am 10. Mai feiert der Manager seinen 65. Geburtstag.