po – Dr. Christine Hohmann-Dennhardt hat sich für den Stuttgarter Automobilbauer Daimler als Glücksgriff erwiesen. Die ehemalige Richtering am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und frühere hessische Ministerin für Justiz und später für Wissenschaft hat seit ihrer Berufung Anfang 2011 für Daimler so manche Kuh vom Eis geholt. Sie leitet das neu geschaffene Ressort Integrität und Recht und musste sich deshalb mit den Compliance-Problemen des Autobauers auseinandersetzen.Die US-Börsenaufsicht SEC hatte 2010 aufgrund eines Vergleichs nach verschiedenen Korruptionsvorwürfen Daimler quasi unter Kontrolle gestellt und den früheren FBI-Chef Louis Freeh samt etwa 40 Mitarbeitern damit beauftragt. Hohmann-Dennhardt erwarb sich mit ihrem konsequenten Abarbeiten der SEC-Mängelliste rasch das Vertrauen der Amerikaner, zumal sie die Vorgaben nicht nur 1:1 übernahm, sondern zugleich an die spezifischen Daimler-Bedingungen anpasste. Die externen Kontrolleure haben Daimler längst wieder verlassen, die Compliance-Aufgaben samt dem eingeführten “Whistleblower”-System sind geblieben.Die Mutter zweier Kinder war die erste Frau im Daimler-Vorstand; ihr Vertrag wurde bis Ende Februar 2017 verlängert. Die “Tugendwächterin” vollendet am heutigen Donnerstag ihr 65. Lebensjahr.